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Das Schaf ist ein Traumsymbol, welches überwiegend positiv gedeutet wird. Schafe gelten zwar als ziemlich dumme Herdentiere, doch auf die Traumdeutung bezüglich Träumen von Schafen lässt sich das nicht übertragen. In Träumen stehen Schafe überwiegend für Friedfertigkeit, Fleiß und Bescheidenheit, aber auch für Erfolg und Wohlstand in der Wachwelt.
In Kürze zu: Traumsymbol Schaf |
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Die Erklärung dafür ist rein historischer Natur. Schafe produzieren viel Wolle, geben Milch und liefern Fleisch. Mit einer Schafsherde bekam man also alles, was man zum Leben brauchte, nämlich Nahrungsmittel und Wolle zur Herstellung von Kleidung. In der Kirche wurde das Schaf schon früh als Symbol für die Gläubigen verwendet. Der Pastor übernahm sprichwörtlich die Stellung des Hirten ein, der sich um seine Herde, also die Gemeinde, kümmert und sie beschützt.
Schafe symbolisieren zumeist gute / gutmütige Eigenschaften des Menschen. Manchmal warnen sie im Traum auch davor, es mit der Gelassenheit nicht zu übertreiben. Interessant sind auch Träume, in denen Schafe und ihre natürlichen Fressfeinde gemeinsam vorkommen. Träume von Schafen und Wölfen handeln meist vom Konflikt zwischen Gut und Böse. Der Wolf im Schafspelz ist ebenfalls eine Metapher, die sich in unseren Träumen wiederspiegeln kann.
Deutung von Schaf-Träumen
Bei der Deutung von Schafsträumen sind Interaktionen und Anzahl der Tiere besonders wichtig. Ein einzelnes Schaf steht für Schutzbedürfnis und Einsamkeit. Schafe sind schließlich Herdentiere und benötigen weitere Schafe in ihrer Nähe, um sich wohlzufühlen. Freut sich das Schaf im Traum über die Anwesenheit des Träumenden und hüpft oder springt freudig herum, lautet die Botschaft des Traums für gewöhnlich, dass die Anwesenheit des Träumenden auch in der Wachwelt positiv aufgenommen wird.
Viele Schafe bzw. eine große Schafherde stehen für Reichtum und Wohlstand, aber auch für Sparsamkeit und Bescheidenheit. Schafe fühlen sich in großen Herden wohl und wer eine solche Herde sein Eigen nennen kann, ist ein wohlhabender Mensch. Das Leben eines Hirten ist aber auch immer von Bescheidenheit geprägt. Die Botschaft eines solchen Traumes lautet zumeist, dass man in der Wachwelt bescheiden bleiben sollte. Bescheidenheit, Bodenständigkeit und Fleiß werden zu Reichtum und Erfolg führen.
Ähnlich ist die Bedeutung von Schafsträumen, in denen ein Schaf geschoren wird. Die Wolle von Schafen war immer ein wertvolles Produkt, sowohl zum Handeln, als auch zur Produktion von Kleidung. Wer Schafswolle „erntet“ trägt also aktiv dazu bei, seinen Wohlstand zu vermehren. Schlecht ist es allerdings, wenn man das Schaf beim Scheren verletzt oder gar tötet.
In diesem Fall kehrt sich die Bedeutung um. Zwar bekommt man die Wolle als Zeichen des Erfolgs, doch die Verletzung des Tieres zeigt an, dass man andere Personen ausnutzt, hintergeht oder ihnen sonst wie Schaden zufügt, um sein Ziel zu erreichen. Ob kurz oder lang wird diese Rücksichtslosigkeit auf den Träumenden zurückfallen und er wird sich dafür verantworten müssen.
Ist man im Traum selbst ein Schaf, symbolisiert das die eigene Gutmütigkeit. Solche Träume bedeuten, dass man in der Wachwelt meist zu harmlos agiert und zu geduldig ist. Geduld, Friedfertigkeit etc. sind zwar eigentlich sehr positive Eigenschaften, doch können sie einem auch zum Nachteil werden, wenn man sich nicht hin und wieder mal durchsetzt und seine wilde Seite rauslässt.
Wer herausgefunden hat, dass Schafsträume bei ihm tatsächlich soeben genannte Bedeutung haben, kann sie für sich positiv nutzen. Mit der Praxis des luziden Träumens kann man versuchen, seine Träume so zu beeinflussen, dass nicht nur Schafe, sondern auch ihre Gegenspieler wie Wölfe in den Träumen erscheinen. Dadurch lockt man die wilderen Eigenschaften aus dem Unterbewusstsein hervor und lädt sie ein, sich auch in der Wachwelt öfter zu zeigen.
Ansonsten stehen Träume von Wölfen und Schafen symbolisch für einen Konflikt zwischen Gut und Böse. Der Wolf mag hier stellvertretend für den Teufel stehen. Diese Art von Schafsträumen kommt vermehrt vor, wenn sich der Träumende in einem moralischen Konflikt befindet. Erweist sich das Schaf im Traum als ein Wolf, wie in der Redewendung „Wolf im Schafspelz“, ist Vorsicht geboten, denn ein freundlich gesinnter Mitmensch könnte sich als großer Feind entpuppen.
Träume von Schafen in anderen Kulturen
Die Bedeutung von Schafen im Traum unterscheidet sich in der arabischen Traumdeutung nicht sonderlich von der westlich-christlichen. Auch im islamischen Kulturkreis stehen Schafe in Träumen für Wohlstand und Reichtum. Wer Schafe hütet, ist sozial anerkannt und in seinem Freundeskreis beliebt. Werden die Schafe allerdings getrieben, droht Ungemach durch andere Personen.
Auch in der chinesischen Traumdeutung sind Träume von Schafen überwiegend positiv. Träumt eine Frau von einem Schaf, wird sie ein glückliches und erfülltes Eheleben führen. Träumt ein verheirateter Mann von einem schwangeren Schaf oder einem neugeborenen Lamm, steht demnächst Nachwuchs ins Haus. Allgemein stehen Schafe in Träumen für Wohlstand, Glück und Harmonie, sofern den Schafen kein Schaden zugefügt wird.
Träumt übrigens ein chinesischer Hirte von einer Schafherde, sollte er sich auf magere Zeiten einstellen, denn sein Einkommen wird sich verringern.
Psychologisches / Gesellschaftliches
Schafe sind seit vielen tausend Jahren weltweit sehr beliebte Nutztiere, denn aus ihrer Wolle kann man Kleidung herstellen, ihre Milch ist sehr nährstoffreich und ihr Fleisch durchaus schmackhaft. Laut aktuellen Erkenntnissen wurden die ersten Schafe vor etwa 10.000 Jahren domestiziert. Der älteste Nachweis stammt aus Anatolien. Das ist auch wenig verwunderlich, da man sich in der Forschung mittlerweile einig ist, dass alle uns heute bekannten Hausschafrassen vom Armenischen Mufflon abstammen und Anatolien direkt an Armenien angrenzt.
Ursprünglich züchtete man Schafe nur wegen ihres Fleisches. Es dauerte rund 5.000 Jahre, bis die Menschen anfingen, auch die Wolle zu nutzen und Schafe fortan auch wegen dieser zu züchten. Schafe waren schon damals beliebte „Haustiere“, da sie sehr pflegeleicht, genügsam und robust sind. Sie können sich ohne größere Probleme an unterschiedliche Klimabedingungen anpassen. Aufgrund ihrer sanftmütigen Art sind sie bis heute leicht in der Haltung und ihre Schreckhaftigkeit ermöglicht, dass auch große Herden mithilfe eines einzigen Schäferhundes zusammengehalten werden können.
Der Mythos vom dummen Schaf hält sich über dessen tapfer. Schafe gelten als naiv, dumm, schreckhaft und ihr Herdentrieb lässt sie stets ängstlich erscheinen. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass kleine Schafherden ruhiger sind, wenn im Stall noch Bilder von weiteren Schafen hängen. Sie erkennen ihresgleichen und fühlen sich durch die größere Zahl sicherer, was sich direkt an Faktoren wie Herzfrequenz und der Ausschüttung von Stresshormonen ablesen lässt.
Neuere Studien haben ergeben, dass Schafe viel intelligenter sind als man landläufig denkt. Die sind schon als kleine Lämmer lernfähig und verstehen den Zusammenhang zwischen bestimmten Nahrungsmitteln und ihren körperlichen Auswirkungen wie Unwohlsein oder Linderung von Schmerzen. Solche Zusammenhänge vergessen Schafe auch nicht so schnell. Forscher haben nachgewiesen, dass Erlerntes auch nach fünf Monaten noch das Verhalten beeinflusst.