Inhaltsverzeichnis
Der Baum gehört zu den vielfältigsten Traumsymbolen, denn er repräsentiert das Leben allgemein. Mythologisch betrachtet steht der Baum für die Gesamtheit, die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Aber auch aus moderner psychologischer Sicht symbolisiert der Baum alle möglichen Aspekte des Lebens. Tatsächlich weisen Bäume große Ähnlichkeiten mit dem menschlichen Leben auf.
Das Leben eines Baumes beginnt mit einem Samenkorn. Das Samenkorn selbst hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem Baum, der aus ihm entsteht. Und doch entwickelt er sich daraus, bildet Wurzeln, Stamm, Äste und Blätter. In seinen frühen Entwicklungsstadien ist jeder Baum noch sehr verletzlich und zerbrechlich, genau wie ein Kleinkind.
Doch mit der Zeit entwickelt er sich zu einem großen Organismus, der tief in der Erde verwurzelt ist und Menschen und Tieren durch Sauerstoff und Früchte Leben spendet. Ebenso wie Menschen können auch Bäume sterben. Der Lebenszyklus eines Baumes unterscheidet sich also nicht grundlegend von dem des Menschen.
Bäume kommen in vielen Träumen vor, doch häufig wird ihnen keine Beachtung geschenkt, da sie in unserem Alltag so selbstverständlich und allgegenwärtig sind, dass wir sie nur selten bewusst wahrnehmen. Dabei sind Bäume für uns lebensnotwendig. In der Traumdeutung interpretiert man Bäume als Sinnbild des Lebens.
Das Traumsymbol Baum deuten: Lebensbaum
Ein Baum steht im Traum für das Leben des Träumenden in all seinen Facetten. Der Baum kann auf den aktuellen Gemütszustand des Träumenden verweisen, sein Selbstwertgefühl darstellen, die geistige sowie körperliche Entwicklung symbolisieren oder auf Aspekte der eigenen Persönlichkeit hindeuten. Kurzum stellen Bäume im Traum die Natur des Träumenden dar. Wie findet man bei so vielen Möglichkeiten die individuelle Bedeutung von Bäumen in Träumen heraus?
Wie immer kommt es auf den gesamten Traumkontext an. Eine wichtige Frage lautet, warum dieser Baum im Traum genau so aussah, wie er aussah. Daraus lässt sich schließen, welche Eigenschaften des Träumenden bzw. dessen Lebens dargestellt wurden. Zudem geht es darum, herauszufinden, ob der Baum nur für den Träumenden selbst oder für ihn und seine Familie bzw. sein Umfeld steht.
Der Lebensbaum kann nämlich ebenso als Stammbaum gedeutet werden. Ein Stammbaum ist eine schematische Darstellung der Abstammung. In Familienstammbäumen wird die Ahnenlinie von Menschen dargestellt, samt ihrer Vorfahren und Nachkommen. Das legt den Schluss nahe, dass Bäume im Traum, wenn sie als Stammbaum gedeutet werden, die Beziehung des Träumenden zu weiteren Familienmitgliedern symbolisieren.
Allerdings werden Stammbäume nicht nur in der Genealogie eingesetzt. Das gleiche Schema nutzt man zum Beispiel auch, um die Entwicklung eines Gedanken, einer Idee, zu veranschaulichen. So kann man beispielsweise Stammbäume großer Erfindungen erstellen, wie die Entwicklung unterschiedlichster Geräte, die auf der Erfindung des Telefons basieren.
Das Ganze lässt sich auch auf die charakterliche Entwicklung eines Menschen übertragen. Es gibt viele Ereignisse und Erlebnisse, die den Charakter eines Menschen verändern. Der Stammbaum kann ein Symbol dieser Eigenschaften sein. Die Ausprägung der einzelnen Teile des Baumes liefert Hinweise darauf, welche Teile der Psyche sich wie entwickeln respektive entwickelt haben.
Ausprägung und Erscheinung des Baumes und seiner Teile deuten
Die Wurzel ist der ursprünglichste Teil des Baumes. Sie verbindet den Baum mit der Erde, nimmt Nährstoffe aus dem Boden auf und gibt ihm bis ins hohe Alter Halt. In diesem Sinne steht die Wurzel für weibliche Aspekte der archetypischen Anima oder die nährende Mutter. Ebenso symbolisiert die Wurzel die Bodenständigkeit des Träumenden. Kräftige Wurzeln deuten auf Stärke und Sicherheit hin, schwache Wurzeln hingegen sind eher ein Zeichen der Angst, da der Baum umzufallen droht, wenn sie ihn nicht mehr halten können.
Der Baumstamm ist ein archetypisches Traumsymbol des Animus. Er steht für männliche Charaktereigenschaften wie Stärke, Stabilität und Durchhaltevermögen. Ein starker Baumstamm ist schwer zu fällen und zeigt an, dass der Träumende sehr viel Lebensenergie besitzt. Ist der Stamm dünn und schwach, deutet das im Umkehrschluss auf einen negativen mentalen Zustand hin.
Die Baumkrone ist eine Mischung aus Animus und Anima. Sie bietet Schutz vor Regen und spendet Schatten. Gleichzeitig sorgt sie mit der in den Blättern stattfindenden Fotosynthese für die Versorgung mit lebenswichtiger Energie. Früchte weisen sehr deutlich auf den Zusammenhang zwischen der Baumkrone und Nahrung hin.
Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Ausprägung der einzelnen Baumteile und ihrer Bedeutung für den Träumenden. Besonders große und gesunde Teile sind stets ein gutes Zeichen. Man sollte aber auch auf das Zusammenspiel der Teile achten. Eine prächtige und ausladende Baumkrone ist kein gutes Zeichen, wenn Wurzeln oder Stamm verkümmert sind.
Auch ein übermäßig kräftiger Stamm bedeutet nichts Gutes, wenn der Rest nicht dazu passt. Da der Stamm für die männlichen Persönlichkeitsanteile des Träumenden stehen, bedeutet ein solcher Baum, dass das Maskuline überbetont ist. Der Träumende sollte sich folglich fragen, ob er zu sehr auf seine männlichen Eigenschaften fixiert ist und die anderen Persönlichkeitseigenschaften darunter leiden. Es besteht ein mentales Ungleichgewicht. Andererseits kann die Bedeutung auch genau umgekehrt sein und der überaus mächtige Baumstamm ist ein Ausdruck des Wunsches nach Stärkung der männlichen Eigenschaften.
Im Umkehrschluss deuten verkümmerte, unterentwickelte Baumelemente auf vernachlässigte Eigenschaften hin. Der Träumende unterdrückt oder missachtet Aspekte seines Selbst. Hierin zeigt sich erneut eine mentale Unausgeglichenheit. Ein Baum ohne Blätter ist in diesem Sinne ein Symbol für Schutzbedürfnis oder den Wunsch nach (geistiger) Nahrung.
Bedeutung von Interaktionen mit dem Baum im Traum
Die genaue Bedeutung vom Traumsymbol Baum verbirgt sich in der Interaktion mit selbigem. Einen Baum zu sehen ist ein Hinweis darauf, sich mit seiner Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Er fungiert hier als Sinnbild für den Seelenzustand und das Leben des Träumenden.
Im Traum auf einen Baum zu klettern ist ein Zeichen für Fortschritt und geistige Entwicklung. Klettert man auf einen Baum, hat man die Möglichkeit, die Welt von oben zu betrachten. Der Träumende strebt danach, sich einen Überblick über die Welt und sein Leben zu verschaffen. Wird man dabei von anderen Menschen beobachtet, äußert sich darin ein Wunsch nach Anerkennung. Auf einen Baum zu klettern kann auch bedeuten, dass man die Kraft hat, sich weiterzuentwickeln, sei es persönlich oder beruflich.
Von einem Baum zu fallen ist nicht nur in der Wachwelt, sondern auch im Traum ein schlechtes Zeichen. Der Träumende konnte sich nicht richtig festhalten. Er hat sich überschätzt und fällt in die Tiefe. Träume, in denen man von einem Baum fällt, sind meist Warnträume und deuten an, dass man sich einer Sache nicht gewachsen fühlt.
Sitzt man in einer Baumkrone oder unter einem Baum, äußert sich darin der Wunsch nach mehr Sicherheit. Am Fuße eines Baumes sitzt man im Schatten bzw. ist vor Regen geschützt. Außerdem kann man sich hinter dem Baumstamm verstecken. Sitzt man allerdings mit seinem Partner oder seiner Partnerin unter einem Baum, kann das für eine gemeinsame Zukunft stehen und auf Schwangerschaft oder den Wunsch nach der Eheschließung hinweisen.
Einen Baum zu pflanzen versinnbildlicht den Beginn einer neuen Entwicklung. Eine mögliche Interpretation ist der Wunsch nach einer Schwangerschaft, da das Einpflanzen des Baumes den Beginn eines langen Lebens ermöglicht. Statt für eine Schwangerschaft kann der kleine Baum auch für eine neue Idee stehen, die man „einpflanzt“ und die dann langsam zu wachsen beginnt.
Fällt man im Traum einen Baum, handelt es sich meist um einen Ausdruck von Angst. Im Grunde wird beim Baum fällen ein Leben beendet, etwas geht verloren. Ganz anders ist die Bedeutung, wenn man einen Baum schüttelt. Das Schütteln eines Baumes ist ein Symbol für Hoffnung und frohe Erwartungen. Es kommt Bewegung ins Leben und es besteht die Möglichkeit, dass Früchte vom Baum fallen, die man essen und daraus neue Lebenskraft gewinnen kann.