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Schlaf- und Traumforschung
Der menschliche Schlaf ist in verschiedene Phasen unterteilt, die sich im Laufe der Nacht wiederholen. Die Phasen I (leichter Schlaf), II (Übergang zum Tiefschlaf), III (Übergang in den Tiefschlaf) und IV (Tiefschlaf) werden als Non-REM-Phasen (NREM) bezeichnet und münden üblicherweise in eine REM-Schlafphase. REM steht für „Rapid Eye Movement“ und beschreibt eine Phase, in der der Körper des Schlafenden bemerkenswerte Aktivität zeigt. Die Muskulatur ist außer der Augenmuskulatur maximal entspannt, was zu den beobachtbaren schnellen und zufälligen Bewegungen der Augen führt.
Zusätzlich zu den Augenbewegungen wird das vegetative Nervensystem aktiviert, was zu einem Anstieg von Blutdruck, Herzfrequenz und Atmung sowie einer erhöhten Adrenalinproduktion führt. Träume in dieser Phase werden als besonders lebendig und intensiv empfunden. Wird jemand in dieser Phase geweckt, kann er sich häufig gut an den Traum erinnern.
Die Traumforschung ist ein spezieller Zweig der Schlafforschung und birgt weiterhin viele Geheimnisse. Träume selbst sind nicht direkt beobachtbar. Nur durch ein Elektroenzephalogramm (EEG) lassen sich Hirnströme messen, die darauf hindeuten, dass geträumt wird. Ein direkter Nachweis ist das nicht, da der Schlafende geweckt und befragt werden muss, ob er sich an einen Traum erinnern kann.
Die verschiedenen Arten von Träumen
Wissenschaftlich betrachtet, wird zunächst zwischen REM- und NREM-Träumen unterschieden, was im Wesentlichen die Phase des Schlafs angibt, in der ein Traum auftritt. Doch die Traumsorten sind nicht nur durch ihren zeitlichen Rahmen und ihre Abfolge definiert.
Albträume sind sicher jedem bekannt. Sie treten typischerweise in der REM-Phase auf und sind mit intensiver Angst oder Furcht verbunden. Häufige Themen sind Katastrophen, Tod oder Verfolgung. Oft führt ein Albtraum dazu, dass man aufwacht. Wiederkehrende Albträume sind sowohl körperlich als auch seelisch belastend, da sie die nächtliche Erholung verhindern, weshalb sie einer Behandlung bedürfen.
Der Pavor nocturnus ist ähnlich, aber klar zu unterscheiden. Er zeigt äußerlich ähnliche Symptome und tritt bei etwa fünf Prozent der Kinder bis zu sieben Jahren auf, kann jedoch auch Erwachsene betreffen. Der Pavor nocturnus findet meist in der Tiefschlafphase IV statt und gilt als NREM-Traum. Er äußert sich im plötzlichen Aufschrecken und einem starken Gefühl von Angst. Der Puls erhöht sich, die Atmung beschleunigt sich und kalter Schweiß tritt auf. Oft ist eine so erwachte Person für mehrere Minuten nicht ansprechbar und wirkt apathisch.
Ein weiterer wichtiger Traumtyp ist der Klartraum oder luzider Traum. Hierbei ist sich der Träumende seines Traums bewusst und kann aktiv eingreifen und den Verlauf steuern. Interessierte können sich in unserer Top 10 Liste zur Literatur über luzides Träumen weiter informieren.
Ähnlich verhält es sich mit dem Tagtraum, der allerdings nur dem Namen nach mit Träumen verwandt ist, da er im wachen Zustand auftritt. Er kann durch Meditation oder Drogen hervorgerufen werden, kann jedoch auch aus psychischer Realitätsflucht oder starker Übermüdung entstehen und hat mehr den Charakter einer Halluzination.