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Schlafwandeln (Somnambulismus)

Wer schläft, der sündigt nicht. Das gilt zumindest für diejenigen, die nicht schlafwandeln. Schlafwandler sind Menschen, welche mitten während des Schlafs scheinbar erwachen. Sie können sich (rudimentär) unterhalten, aufstehen, herumlaufen und teilweise sogar komplexe Aufgaben erledigen, jedoch ohne dabei aufzuwachen. Schlafwandler erinnern sich nach dem tatsächlichen Erwachen in der Regel nicht an ihre nächtlichen Aktivitäten. Sollten sie während des Schlafwandelns aufwachen, sind sie zunächst meist sehr erschrocken und orientierungslos.

In Kürze zu: Schlafwandeln (Somnambulismus)
  • Schlafwandeln (Somnambulismus) ist ein Zustand, in dem Schlaf- und Wachzustände kombiniert sind. Es tritt während der Tiefschlafphase (NREM Phasen 2 und 3) auf und führt zu unbewusstem Erwachen, während das Gehirn größtenteils im Schlafzustand bleibt.
  • Schlafwandeln ist wahrscheinlich genetisch bedingt, betrifft 1-2% der Erwachsenen und 10-30% der Kinder, wobei es bei den meisten Kindern in der Pubertät endet. Es kann durch Stress, Schlafentzug oder Medikamente ausgelöst werden.
  • Schlafwandeln ist nicht direkt gefährlich, aber die Handlungen während des Schlafwandelns können gefährlich sein, wie Verletzungen durch reduzierte Wahrnehmung und Koordination. Es wird empfohlen, gute Schlafhygiene zu praktizieren und mögliche Gefahrenquellen im Schlafzimmer zu sichern.

Was verbirgt sich hinter dem Phänomen des Schlafwandelns? Wie viele Schlafwandler gibt es? Ist Schlafwandeln gefährlich? Was kann man gegen Schlafwandeln unternehmen? Darf man Schlafwandler wecken? Diese und weitere Fragen zum Thema Schlafwandeln werden hier bei traeumen.org beantwortet.

Definition Schlafwandeln / Somnambulismus

Der Fachterminus für Schlafwandeln lautet Somnambulismus und ist nach ICD-10 als nichtorganische Schlafstörung kategorisiert. Im ICD ist Somnambulismus wie folgt definiert:

Schlafwandeln oder Somnambulismus ist ein Zustand veränderter Bewusstseinslage, in dem Phänomene von Schlaf und Wachsein kombiniert sind. Während einer schlafwandlerischen Episode verlässt die betreffende Person das Bett, häufig während des ersten Drittels des Nachtschlafes, geht umher, zeigt ein herabgesetztes Bewusstsein, verminderte Reaktivität und Geschicklichkeit. Nach dem Erwachen besteht meist keine Erinnerung an das Schlafwandeln mehr.

(Quelle: Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information,  ICD-10, F51.3, Stand: 10.11.2014)

Der Schlafwandler befindet sich in einem Zwischenstadium aus Schlaf- und Wachzustand. Dass man während des Schlafs immer wieder kurz aufwacht, ist vollkommen normal und fester Bestandteil der natürlichen Schlafphasen und Schlafzyklen. Normalerweise erinnert man sich nicht an die kurzen Wachphasen, während derer man sich im Bett in der Regel kurz bewegt und sich beispielsweise auf die andere Seite dreht.

Bei Schlafwandlern liegt aktuellen Erkenntnissen zufolge eine Störung des Aufwachmechanismus‘ vor. Somnambulismus ist ein Phänomen der Tiefschlafphase und des normalen Schlafes (NREM Phasen 2 und 3), das zum unbewussten Erwachen führt. Bislang scheint es noch keinen Schlafwandler gegeben zu haben, der aus einer REM-Phase (Traumphase) heraus schlafgewandelt ist.

In Schlaflaboren wurde mehrfach untersucht, was im Gehirn eines Schlafwandlers vor sich geht, wenn er in diesen Zustand übergeht. Die Forscher konnten belegen, dass das Gehirn tatsächlich fast vollständig im Schlafzustand verweilt, jedoch Einflüsse der Außenwelt wahrnimmt und verarbeitet, was auch erklärt, warum Schlafwandler teils sogar komplexe Handlungen durchführen können. Diese Handlungen sind im Normalfall sogenannte automatisierte Handlungen, also Alltagshandlungen, die ohne nachdenken zu müssen, immer wieder ausgeführt werden, beispielsweise das Wechseln der Kleidung oder das Öffnen und Schließen von Türen.

Somnambulismus ist erblich, jedoch keine reine Erbkrankheit. Derzeit spricht man von einer genetischen Prädisposition, was bedeutet, dass der Verdacht naheliegt, dass es sich um eine Erbkrankheit handelt, man aber noch nicht genau weiß, wie die Neigung zum Schlafwandeln genau vererbt wird. Auffällig ist, dass es eine Wahrscheinlichkeit von etwa 60 Prozent gibt, dass Kinder schlafwandelnder Eltern später ebenfalls schlafwandeln.

Wie häufig ist Schlafwandeln?

Schlafwandeln gehört zu den Phänomenen, über deren Häufigkeit keine exakten Zahlen vorliegen, da eine große Dunkelziffer vermutet wird. Es ist auch ein Phänomen, welches oft nur temporär in Erscheinung tritt. Die Zahl der chronischen Schlafwandler wird bei Erwachsenen auf lediglich ein bis zwei Prozent geschätzt, die Zahl derjenigen Erwachsenen, die in ihrem Leben mindestens eine schlafwandlerische Periode hatten, liegt bei geschätzten sieben Prozent.

Bei Kindern sind die Zahlen, ähnlich wie bei dem Phänomen der Somniloquie, deutlich höher. Man geht davon aus, dass zwischen 10 und 30 Prozent aller Kinder mindestens eine schlafwandlerische Episode erfahren. Besonders hervorzuheben ist die Altersgruppe der 5 bis 12 Jährigen, bei der die Zahl der Schlafwandler auf etwa 15 Prozent geschätzt wird. Deutlich seltener ist der Anteil der Kinder mit mehreren schlafwandlerischen Episoden, der nur noch etwa bis zu sechs Prozent beträgt.

Erstaunlicherweise endet das Schlafwandeln in den meisten Fällen mit der Pubertät. Zwischen 70 und 80 Prozent aller schlafwandelnden Kinder, auch wenn sie bis dahin chronische Schlafwandler waren, zeigen ab der Pubertät keinerlei schlafwandlerische Aktivitäten mehr. Schlafwandeln ist ein weltweites Phänomen, es betrifft Menschen aller Kulturen und Geschlechter gleichermaßen.

Symptome von Schlafwandeln / Somnambulismus

Schlafwandeln ist eine weit gefasste Störung. Im Gegensatz zu oben genannter Definition im ICD-10 spricht man in der Wissenschaft in der Regel auch von Schlafwandeln, wenn der Betroffene das Bett nicht verlässt, sondern lediglich schlafuntypische Handlungen ausführt, sich beispielsweise aufrichtet oder sich umdreht und die Wand abtastet. Man spricht allgemein von „schlafwandlerischen Episoden“, welche im Durchschnitt nur wenige Minuten lang andauern. Während einer solchen schlafwandlerischen Episode sind in der Regel folgende Symptome zu beobachten:

  • Geöffnete Augen (immer)
  • Ausdrucksloses Gesicht
  • Schlechte Körperkoordination
  • Langsames Reaktionsvermögen
  • Ungeschicklichkeit
  • Gezieltes Ausüben von Handlungen

Nach einer schlafwandlerischen Episode kann sich der Betroffene im Normalfall nicht an seine nächtlichen Aktivitäten erinnern. In den meisten Fällen erfährt ein Schlafwandler erst von seinem nächtlichen Treiben, wenn er später darauf aufmerksam gemacht wird oder die Folgen seines Tuns entdeckt, denn üblicherweise gehen Schlafwandler gegen Ende ihrer schlafwandlerischen Episode wieder zurück ins Bett und schlafen ganz normal weiter.

Ursachen von Schlafwandeln

Schlafwandeln kann viele Ursachen haben. Dass Schlafwandeln durch den Mond verursacht wird, ist ein uraltes Gerücht, welches mittlerweile wissenschaftlich widerlegt worden ist. Zwar reagieren Schlafwandler häufig auf Licht, ein direkter Zusammenhang mit dem Mondschein konnte allerdings nicht festgestellt werden.

Eine mögliche Ursache ist die genetische Disposition, die dafür sorgt, dass das Aufwachverhalten gestört ist. Das Bewusstsein bleibt beim Umschalten zwischen Schlaf- und Wachzustand an irgendeiner Stelle hängen, sodass es in einem Zwischenzustand aus beidem verbleibt. Wer genetisch bedingt zum Schlafwandeln neigt, ist für auslösende Reize empfänglicher als andere Menschen. Nächtlicher Hunger oder auch Harndrang können das eigentliche Schlafwandeln dementsprechend einfach auslösen.

Ein anderer möglicher Auslöser kann eine psychische Belastung sein. Muss das Gehirn in einer Lebensphase besonders viel Stress verarbeiten, kann es sein, dass sich dies negativ auf das Aufwachzentrum auswirkt. Aber auch „zu guter Schlaf“ kann zum Schlafwandeln führen. Zu guter Schlaf ist an dieser Stelle gleichbedeutend mit zu tiefem Schlaf, beispielsweise durch Einnahme von Schlaftabletten, Fieber oder nach längerem Schlafentzug.

Ist Somnambulismus gefährlich?

Jain. An und für sich ist Schlafwandeln nicht gefährlich, denn es gibt keine Nachweise dafür, dass Schlafwandeln größere Auswirkungen auf körperlicher oder psychischer Ebene mit sich bringt. Schwach ausgeprägter Somnambulismus, der sich beispielsweise auf das Aufrichten im Bett beschränkt, muss nicht mal behandelt werden, da er vollkommen ungefährlich ist.

Schlafwandeln ist eine Störung, welche man eher als passiv gefährlich bezeichnen kann, denn die Gefahr geht nicht von der Krankheit selbst aus, sondern von den während einer schlafwandlerischen Episode ausgeführten Handlungen und deren Folgen, was vor allem an der nur rudimentär vorhandenen Wahrnehmung von Schlafwandlern liegt.

Die Wahrnehmung von Schlafwandlern ist äußerst beschränkt. Die geöffneten Augen nehmen die Umwelt zwar wahr, das Gehirn kann die Eindrücke jedoch nicht richtig verarbeiten. Daraus resultiert eine gewisse Unfallgefahr. Oft genug kommt es aufgrund der reduzierten Wahrnehmung und der mangelnden Koordinationsfähigkeit dazu, dass sich Schlafwandler verletzen.

Blaue Flecken vom Laufen gegen Wände oder gebrochene Zehen als Folge unkoordinierten Kontakts mit Tischbeinen sind sehr häufig und gehören zu den harmloseren Unfällen, ganz im Gegensatz zu den möglichen Verletzungen, welche man sich bei einem Sturz von einer Treppe zuziehen kann.

Die unterdurchschnittliche Wahrnehmung kann auch noch ganz andere Gefahren bergen. In nicht wenigen Fällen entwickeln Schlafwandler ein starkes Hungergefühl, welches natürlich gestillt werden möchte. Nicht selten wird der Akt der Nahrungsaufnahme dann auf das Rudimentärste reduziert und Obst weder geschält noch entkernt verspeist oder Süßigkeiten inklusive Papier oder Folie verschlungen. Besonders gefährlich wird es, wenn der Schlafwandler anfängt, sich etwas zu Essen zu kochen und danach den Herd nicht abschaltet oder einfach während des Kochvorgangs wieder ins Bett geht.

Schlafwandeln vorbeugen und mit Schlafwandeln leben

Es gibt durchaus einige Möglichkeiten, Schlafwandeln vorzubeugen oder zumindest einige Maßnahmen, mit denen man sich vor den Gefahren des Schlafwandelns schützen kann. Generell ist es wichtig auf eine gute Schlafhygiene zu achten. In der richtigen Umgebung und mit einem guten Schlafrhythmus verringert sich die Wahrscheinlichkeit schlafzuwandeln enorm.

Kann man Stress als Auslöser identifizieren, sollte man es mit Entspannungsübungen versuchen, beispielsweise mit progressiver Muskelrelaxation nach Jacobson.

Um Verletzungen zu vermeiden wird empfohlen, Türen und Fenster zu verschließen und die Schlüssel zu verstecken. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Schlafwandelnde nicht an das Versteck erinnern kann und nach dem erfolglosen Versuch, eine Tür zu öffnen, wieder ins Bett geht, ist sehr hoch. Wer nicht an jedem Morgen seine Schlüssel aus dem Versteck holen möchte, kann sie sich auch einfach an ein Bein binden. Befinden sich Gefahrenquellen wie scharfkantige Möbel im Schlafzimmer, ist es durchaus sinnvoll, diese irgendwie abzusichern, beispielsweise mit etwas Schaumstoff.

Schlafwandler wecken?

Wie man sich richtig verhält, wenn man einem Schlafwandler begegnet, ist eine Frage, die sehr oft gestellt wird. Besonders häufig stellt sich die Frage, ob man einen Schlafwandler wecken darf, damit er richtig aufwacht und wieder ins Bett geht, um dort weiter zu schlafen.

Die klare Empfehlung lautet, die schlafwandelnde Person nicht zu wecken. Schlafwandler sind nur eingeschränkt koordinations- und orientierungsfähig. Ihr Gehirn befindet sich in einem sehr ungewöhnlichen Zustand. Wird ein Schlafwandler plötzlich geweckt, ist er im Normalfall komplett ahnungslos, er weiß nicht, wo er ist, was gerade um ihn herum geschieht und warum er sich in eben dieser Situation befindet.

Im Idealfall erschrickt der Geweckte lediglich und geht müde und irritiert wieder ins Bett. Typische Reaktionen sind aber auch Panikattacken und Schockzustände. Es kommt durchaus vor, dass der frisch geweckte Schlafwandler im ersten Moment nicht realisiert, dass es sich bei der anderen Person vielleicht um seinen Ehepartner handelt, der ihm nichts tun möchte. Möglicherweise fühlt er sich in seiner Desorientierung bedroht und geht zum Angriff über.

Man sollte Schlafwandler nur wecken, wenn unmittelbar Gefahr im Vollzug ist, er beispielsweise direkt auf eine Treppe zugeht und es absehbar ist, dass er höchstwahrscheinlich stürzen wird. Hier mag es sinnvoller sein, dem Schlafwandler durch das Wecken einen großen Schrecken zu versetzen als eine schwere Verletzung zu riskieren.

Wie geht man nun richtig mit einem Schlafwandler um, wenn man ihn nicht wecken soll? Zunächst kommt es darauf an, was der Schlafwandler eigentlich macht. Zieht er sich beispielsweise nur kurz um und schläft dann weiter, kann man ihn einfach machen lassen. Da er sich nicht daran erinnern wird, könnte man auch ein Video davon machen, um ihm am nächsten Morgen zu beweisen, dass er schlafgewandelt ist.

Ansonsten sollte man versuchen, den Schlafwandler wieder ins Bett zu bringen. Das macht man, indem man ihn leise anspricht und ihn darum bittet, wieder ins Bett zu gehen oder ihm Bewegungen vorgibt wie „dreh dich um“ oder „geh nach links“, damit sein Weg wieder in Richtung des Bettes gelenkt wird. Man kann den Schlafwandler auch unterstützend führen und ihm mit sanften Berührungen den Weg weisen. Zurück im Bett wird der Schlaf im Normalfall wie gewohnt fortgesetzt.

Therapie von Schlafwandeln

Schlafwandeln gehört nicht zu den Störungen, für die es eine ganz bestimmte Therapie gibt. Die Therapieform wird im Einzelfall bestimmt. Wer unter Schlafwandeln leidet, sollte sich zunächst an einen Arzt, idealerweise einen Psychiater bzw. Neurologen, wenden. Diese können diverse Hirnstrommessungen vornehmen, andere Schlafstörungen bzw. Schlafkrankheiten ausschließen und eine angemessene Therapie einleiten.

Ist das Schlafwandeln überwiegend oder ausschließlich stressbedingt, genügt in der Regel eine Psychotherapie, meist wird eine kognitive Verhaltenstherapie empfohlen. In der Therapie lernen Betroffene, Stress zu vermeiden oder ihn besser zu bewältigen. Auch andere psychische Störungen, welche Schlafwandeln auslösen können, werden in einer solchen Therapie behandelt.

Häufig wird die Psychotherapie auch mit einer medikamentösen Therapie kombiniert. Bestimmte Psychopharmaka können dafür sorgen, dass die Schlaf-Wach-Regulierung innerhalb des Gehirns wieder normal funktioniert. Auch Beruhigungsmittel, welche die Intensität des Tiefschlafs mindern, werden oft verabreicht, da, wie bereits erwähnt, das Schlafwandeln auch durch zu tiefen Schlaf ausgelöst werden kann.

Verwechslungsgefahr: Schlafwandeln und andere Krankheiten

Die Diagnose von Schlafwandeln ist nicht immer einfach, denn viele Symptome können auch auf andere Schlafstörungen und Krankheiten hindeuten. Diese gilt es während der Diagnosestellung auszuschließen, denn andere Erkrankungen müssen entsprechend anders behandelt werden. Laien verwechseln die Symptome von Schlafwandeln häufig mit denen von anderen Störungen wie:

Epilepsie

Es gibt Formen der Epilepsie, deren Symptome leicht mit denen des Schlafwandelns verwechselt werden können. Eine dieser Formen ist die sogenannte Temporallappen-Epilepsie, bei der komplex-fokale Anfälle auftreten. Betroffene dieser Form der Epilepsie sind während eines Anfalls, der auch mitten in der Nacht auftreten kann, durchaus zu komplexen Handlungen fähig.

Die Dauer solcher Anfälle beträgt im Normalfall nur wenige Minuten, genau wie die schlafwandlerischen Episoden. Im Gegensatz zu Schlafwandlern reagieren Epileptiker während eines Anfalls jedoch nicht auf ihre Umgebung und gehen am Ende nicht ins Bett zurück.

Dissoziative Fuge

Als Dissoziative Fuge bezeichnet man so etwas wie einen langanhaltenden Fluchtreflex. Betroffene entfernen sich immer weiter von einem Ort, sie laufen stunden- oder tagelang davon. Teilweise machen sie dabei einen verwirrten Eindruck, kommen jedoch mit den meisten Routinehandlungen problemlos klar. Genau wie Schlafwandler erinnern sich die Betroffenen später kaum bis gar nicht mehr an ihre Reise. Der große Unterschied ist jedoch, dass diese Phasen teilweise mehrere Tage lang sind und im Wachzustand beginnen.

Schlaftrunkenheit und nächtliche Verwirrtheit

Schlaftrunkenheit bezeichnet die Phase zwischen Schlaf- und Wachzustand, wenn diese übermäßig lang ist. Schlaftrunkene haben nach dem ersten Erwachen meist eine schlechte Orientierungsfähigkeit und agieren oft recht unkoordiniert. Auch ansprechbar sind sie selten bzw. reagieren aggressiv darauf. Im Gegensatz zu Schlafwandeln ist Schlaftrunkenheit jedoch ein Phänomen, welches nur am Ende des Schlafs auftritt.

Nächtliche Verwirrtheit tritt in der Regel nur bei älteren Menschen auf und ist ein Anzeichen von Demenz. Vom Schlafwandeln lässt sich die nächtliche Verwirrtheit gut abgrenzen, da Symptome wie Orientierungsprobleme nicht nur in der Nacht auftreten. Auch mit einer Hirnstromanalyse kann man eine Demenz im Frühstadium zuverlässig von Schlafwandeln unterscheiden.

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