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Im Gegensatz zum Traumsymbol Mutter, die für Fürsorge und emotionale Bindung steht, steht die Figur des Vaters stellvertretend für Autorität, Kontrolle, Führung, Anerkennung, Energie und natürlich Männlichkeit. Der Vater ist das Symbol der natürlichen Autorität.
Träume vom eigenen Vater können das Verhältnis zu selbigem symbolisieren. Sie müssen stets in Abhängigkeit zum persönlichen Verhältnis mit dem Vater betrachtet werden. Zudem hängt die Interpretation ab vom Alter und Geschlecht des Träumers bzw. der Träumerin.
Alles in allem ist der Vater ein Traumsymbol, das auf sehr vielfältige Weise interpretiert werden kann.
Deutung von Vaterträumen
Hat man ein gutes Verhältnis zum eigenen Vater, symbolisiert er im Traum den Abbau von Konflikten. Der Vater dient in dem Fall als Art Führungsperson, die auf den richtigen Weg führen soll und somit zur Lösung des Problems, sei es nun persönlicher oder beruflicher Natur, beitragen kann. Diese Deutung gilt vor allem bei erwachsenen Träumern.
Träumen Jugendliche von ihrem Vater, so nehmen sie diesen im Traum oft als Gegenspieler wahr. Träume vom Vater können bei Heranwachsenden und Jugendlichen einen möglichen Generationskonflikt oder aber die Trennung von den kindlichen Vatervorstellungen ausdrücken.
Was für junge Söhne ein Rivale ist, verkörpert in den Träumen von Töchtern den allerersten Geliebten. Bei bereits verheirateten Frauen kann der Vater symbolisch für den Ehegatten stehen. In schlechter Ehe symbolisiert der Vater häufig die innere Sehnsucht nach einem neuen Partner.
Vaterträume, die von Frauen geträumt werden, drücken meist das angeborene Sicherheitsbestreben der Frau aus. Je nach Art der Erziehung, die man von der väterlichen Seite genossen hat, können solche Träume aber auch ein schlechtes Gewissen symbolisieren. Dies kann vor allem der Fall sein, wenn der eigene Vater im Traum stirbt. Der innere Bruch mit den Vatervorstellungen, die man während seiner Kindheit aufgebaut hat, werden nun, zugunsten neuer, reiferer Ansichten, aufgegeben.
Träume vom Vater treten außerdem häufig bei realen Autoritätsproblemen auf.
Träume vom Vater in anderen Kulturen
Das Traumsymbol Vater ist in der arabischen Kultur im Allgemeinen positiv besetzt. Den eigenen Vater im Traum zu sehen, das bedeutet bevorstehendes Glück, Erfolg und die Erfüllung eines langersehnten Wunsches. Stirbt der Vater im Traum, kann dies als Warnung vor kommendem Unglück oder Kummer interpretiert werden.
Letztere Traumdeutung kann auch für den indischen Raum übernommen werden. Verstirbt der Vater im Traum, ist dies möglicherweise ein böses Omen auf zukünftige Ereignisse. Den bereits verstorbenen Vater zu sehen kann als Ankündigung für bevorstehende Veränderungen im Leben verstanden werden.
In Europa bedeutet das Sehen des sterbenden oder bereits verstorbenen Vaters ein langes Leben desselbigen.
Psychologisches / Gesellschaftliches
Auch wenn der Vater in den Träumen weiblicher Träumerinnen die Verkörperung der ersten Liebe darstellt, bedeutet dies noch lange nicht, dass dies unmittelbar zu verstehen ist. Vaterträume bedeuten nicht, dass man seinen eigenen Vater liebt, wie einen Partner, genauso wenig wie sexuelle Träume, die mit dem eigenen Erzeuger zu tun haben.
Vielmehr steht die Figur des Vaters im Unterbewusstsein symbolisch für die Idealvorstellung eines Mannes, was sich wiederum in Träumen ausdrückt. Diese Aussage deckt sich mit Sigmund Freuds Annahme, dass man sich bei der Partnersuche unbewusst ausgehend von den Eigenschaften (psycholog./physisch) des eigenen Vaters orientiert.
Freuds Schüler C.G. Jung passt den Vater an sein Konzept der Archetypen an. Der Vater ist demnach der archetypische Vertreter des Rationellen. Demgegenüber steht die Mutter als archetypische Vertreterin des Emotionalen. Bei Mädchen oder Frauen steht der Vaterarchetyp in enger Verbindung zum Animus. Archetypisch betrachtet, besträrkt der Traum vom Vater den Träumenden, mehr Struktur, Ordnung und Disziplin in sein eigenen Leben zu bringen und mehr Verantwortung zu übernehmen.