Inhaltsverzeichnis
Der Teufel gilt als das personifizierte Böse. Obwohl nur noch wenige Menschen tatsächlich an den Teufel glauben, ist er nach wie vor ein häufig auftretendes Traumsymbol. Der Teufel wird stets mit dem Tod in Verbindung gebracht, aber auch mit Verführung im seelischen Sinne.
In Kürze zu: Traumsymbol Teufel |
---|
|
Träume vom Teufel sind in der Regel jedoch nicht zwingend Träume vom Tod, sondern gehören vielmehr zu den Warnträumen. Im Teufel sieht der Mensch alles, was er als zutiefst ablehnenswert erachtet. Erscheint ein Teufel im Traum, handelt es sich daher nicht zwingend um einen religiösen Traum, obwohl das bei streng gläubigen Menschen durchaus der Fall sein kann. Normalerweise ist der Teufel aber ein Traumsymbol für alles Schlechte in seiner extremen Ausprägung.
Gleiches gilt für die Angst. In der Traumdeutung steht der Teufel auch für starke Ängste. Diese Ängste können vielfältiger Natur sein, beispielsweise die Angst vor der eigenen Courage oder bestimmten Situationen, sowohl in der Zukunft, als auch in der Vergangenheit durchlebte. Die Ablehnung bzw. Unterdrückung eigener Charaktermerkmale ist ebenfalls ein oft genannter Ursprung von Teufelsträumen.
Träume vom Teufel können also diverse Gründe haben. Entsprechend komplex ist das Traumsymbol Teufel in der Traumdeutung zu interpretieren. Es gibt auch nicht nur „den Teufel“, er kann vielerlei Gestalt annehmen. Neben der Analyse der Gestalt geht es ebenso sehr um die Traumhandlung. Ist man selbst der Teufel oder nicht? Sieht man im Teufel etwas ganz Bestimmtes? Spricht man mit dem Teufel bzw. bietet er einem etwas an? All das muss bei der Deutung von Teufelsträumen beachtet werden.
Träume vom Teufel deuten
Verhältnismäßig leicht lassen sich Träume vom Teufel sehr religiöser Menschen deuten. Das Symbol des Teufels hängt hier meist eng mit seiner religiösen Bedeutung zusammen. Im Regelfall steht der Teufel hier für religiöse oder moralische Konflikte, die der Träumende zu bewältigen hat. Er hat irgendetwas verdrängt oder ist mit einer seiner letzten Handlungen nicht im Reinen. Der Teufel ist dann ein Traumsymbol der Aufforderung, sich dem Konflikt zu stellen und das Erlebte aufzuarbeiten. Ebenso kann er davor warnen, seinen Glauben zu verlieren oder sich moralisch bedenklichen Versuchungen hinzugeben.
Relativ ähnlich verhält es sich bei Menschen mit einem stark ausgeprägten Verständnis von Moral und Gerechtigkeit. Sehr intellektuelle Menschen erfahren ebenfalls nicht selten Träume vom Teufel, wenn sie versuchen, Probleme und Konflikte auf rein rationaler Ebene zu lösen. Bei diesen Menschen steht der Teufel meist als Symbol für eine Ablehnung von Teilen der menschlichen Natur. Der Mensch ist nicht nur gerecht, moralisch gut oder rational.
Der Traum soll den Träumenden darauf aufmerksam machen, die menschliche Natur einfach zu akzeptieren. Er muss sie nicht unbedingt gutheißen, doch er sollte sie zumindest insofern anerkennen, als dass sie eben gibt. Wenn sich die Ablehnung im Traum schon als Teufel darstellt, droht aufgrund dessen möglicherweise eine emotionale Krise, gefolgt von Verbitterung, die langfristig sogar zu Depressionen führen kann.
Generell steht der Teufel meist für innere Konflikte und Ängste. Wer große Angst vor etwas hat und vom Teufel träumt, sollte den Traum als motivierenden Warntraum sehen. Es heißt, dass der Teufel seinen Schrecken verliert, wenn man ihn entlarvt. Erst wenn man sich ihm stellt bemerkt man, dass er einem eigentlich überhaupt nichts anhaben kann. Das gleiche Prinzip wird bei der Albtraumtherapie mittels luzider Träume angewandt. Der Träumende soll sich seinen Ängsten stellen und er wird sie ablegen. Er muss nur herausfinden, für was genau der geträumte Teufel steht.
Genau das kann man herausfinden, wenn man die weitere Symbolik des Traumteufels interpretiert. Die Farbe des Teufels gibt einen Hinweis darauf, mit welcher Art von Gefühlen bzw. welchen Charaktereigenschaften der Teufel zusammenhängt. Auch die Erscheinungsform ist sehr wichtig. Ist es der Teufel im klassischen Sinne, mit Flügeln, Hörnern und Dreizack? Oder hat er die Form eines Tieres oder gar eines dem Träumenden bekannten Menschen angenommen?
Einen Pakt mit dem Teufel sollte man nicht eingehen. Das hat auch in Träumen seine Gültigkeit. Bietet einem der Teufel im Traum einen Pakt an, handelt es sich um ein deutliches Warnsignal, sich nicht in Versuchung führen zu lassen. Aufgrund seines Verhaltens könnte man in wahrhafte Verzweiflung verfallen und wäre daran auch noch selbst schuld.
Ein Verfolgungstraum mit dem Teufel wird meist als Warnung vor falschen Freunden gedeutet, die den Träumenden auf einen Irrweg führen wollen. Greift der Teufel den Träumenden an, ist das in der Regel ein Symbol dafür, dass üble Streitigkeiten ins Haus stehen können. Das kann sich sowohl auf das Leben in der Wachwelt beziehen, als auch auf die Folgen einer heftigen Auseinandersetzung mit dem eigenen Seelenleben.
Erscheint man im Traum selbst als Teufel, handelt es sich dabei meist um eine Warnung davor, seine Gefühle im Zaum zu halten und sich nicht durch eine übereilte leidenschaftliche Tat ins Unglück zu stürzen.
Teufelsträume in anderen Kulturen
Nicht nur im christlich-westlichen Kulturkreis ist der Teufel ein sehr negativ besetztes Traumsymbol. Auch in der arabischen Traumdeutung steht der Teufel für Verführung. Wenn man dort im Traum einen Teufel sieht, steht dieser für einen dem Träumenden schlechtgesinnten Menschen. Kämpfe mit dem Teufel stehen für innerpsychische Kämpfe und negative Leidenschaft.
In der indianischen Traumdeutung steht der Teufel ebenfalls für Unglück, Versuchung und Betrug.
Psychologisches / Gesellschaftliches
Der Teufel ist seit Anbeginn der Zeit in aller Welt ein Symbol für das Böse. In jeder Weltreligion gibt es einen Teufel oder etwas, was dessen Bedeutung mehr oder weniger exakt entspricht. Ein Teufel ist stets der Gegenspieler Gottes, welcher in diesem Fall immer etwas Gutes verkörpert. Dieses Gute ist immer das in der Glaubensgemeinschaft angestrebte höchste Ziel.
Im Christentum ist der Teufel der Legende nach ein Engel, welcher Gott von seinem Thron stürzen wollte und infolge dessen als gefallener Engel aus dem Himmel verbannt wurde. Seitdem herrscht er über das Reich der Hölle, einer Unterwelt in der Leid und Verderbnis herrschen. Als Gegenentwurf zum Himmel, in dem die Seelen verstorbener Gläubiger ewigen Frieden finden, wartet in der Hölle die ewige Qual.
Im Islam nimm Iblis diese Rolle ein. Iblis ist ein Dschinn, genauer gesagt ein Schaitan. Dschinns sind von Allah (Gott) geschaffene Wesen, ähnlich wie die Engel im Christentum. Iblis fiel bei Allah in Ungnade und wurde somit zu einem Schaitan, was sich ungefähr mit „er war entfernt“ übersetzen lässt.
Selbst der Buddhismus kennt das Prinzip des Teufels. Buddhisten beten keine Gottheit an. Sie verehren Buddha, jedoch nicht als Gott, sondern als jemanden, der den Zustand der Erleuchtung erlangt hat und dessen Seele nach dem Tod ins Nirwana eingeht. Mara ist das genaue Gegenteil der Erleuchtung. Es leitet sich von dem Wort „marati“ ab, was so viel wie „morden“ oder „sterben“ bedeutet.
Obwohl niemand den Teufel gesehen hat (was man über Gott auch sagen kann), hat sich das Symbol durchgesetzt. Der Teufel ist schlichtweg alles Böse, alles, was wir verabscheuen. So sagen wir, man solle den Teufel nicht an die Wand malen, wenn jemand den schlechtmöglichsten Ausgang einer Situation herbeiredet. Menschen die man nicht mag „soll der Teufel holen“ und so weiter.
Der Teufel liebt alles, was man selbst verachtet. Er ist derjenige, der einen in Versuchung führt, und zwar in eine Versuchung, die schlimmster und verwerflichster Natur ist. Somit ist es nur logisch, dass der Teufel auch in unseren Träumen ein negatives Symbol ist. Mythen, Sagen und Geschichten lehren uns aber auch immer wieder, dass man den Teufel besiegen kann, wenn man ihm offen gegenübertritt.
Er verliert dadurch seinen Schrecken, der einzig und allein auf der Angst vor ihm basiert. Hier zeigt sich der Warncharakter von Teufelsträumen, deren Botschaft in nahezu allen Fällen die ist, sich mit seinen negativen Persönlichkeitsanteilen und Ängsten auseinanderzusetzen, um das Unheil abzuwenden, bevor es eintritt.