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Albträume von der Abwehr von Angriffen

Abwehr von Angriffen im TraumZu den häufigsten Albträumen gehören jene, in denen der Träumende Angreifer abwehrt oder sich körperlich gegen sie verteidigt. Der Träumende befindet sich dabei in einer gefährlichen Lage. Solche Verteidigungsträume ähneln stark den Träumen vom Verfolgtwerden. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass der Träumende in Verfolgungsträumen vor dem Angreifer flieht und die Konfrontation vermeidet. Im Verteidigungsfall ist der Angreifer bereits nah, und ein Kampf entbrennt, bei dem der Konflikt ausgetragen wird.

In Kürze zu: Albträume von der Abwehr von Angriffen
  • Verteidigungs- und Angriffsträume sind häufige Albträume, bei denen der Träumende einen Angreifer abwehrt oder einen Angriff führt. Sie sind von Angst, Aggression und Energie geprägt und können externe Konfliktsituationen oder interne emotionale Konflikte widerspiegeln.
  • Externe Auslöser für diese Träume können beispielsweise Konflikte am Arbeitsplatz oder andere Bedrohungssituationen sein. Sie können sowohl als Verarbeitungsträume zur Bewältigung der Situation dienen als auch als Warnträume, die auf eine potenzielle Gefahr hinweisen.
  • Interne Konflikte, die zu Verteidigungs- und Angriffsträumen führen, können unterdrückte Gefühle oder Persönlichkeitseigenschaften betreffen. Carl Gustav Jung postulierte, dass das menschliche Unterbewusstsein danach strebt, alle Persönlichkeitsmerkmale zu akzeptieren und auszuleben. Wenn bestimmte Merkmale unterdrückt werden, kann es zu einem Ungleichgewicht kommen, das sich in Angriffs- oder Abwehrträumen manifestiert.

In beiden Traumarten ist die Angst zentral. Der Träumende verspürt Angst vor dem Angreifer und verteidigt sich. Dies ist ein Hinweis auf Schutz oder ein Schutzbedürfnis. Neben der Angst sind auch Aggression und Energie sehr präsent. Der Angreifer zeigt ein äußerst aggressives Verhalten, und die Abwehr erfordert viel Kraft und Energie.

Träume von Angriff und Abwehr deuten

Zunächst sollte der Träumende herausfinden, wer der Angreifer ist und warum er überhaupt angreift. Der erste Gedanke sollte dem Traumkontext gewidmet werden. Hat sich der Träumende in den Tagen vor dem Traum selbst in einer Konfliktsituation befunden, wird diese im Traum vermutlich einfach nur verarbeitet. Solch eine Konfliktsituation kann ein aggressiv geführter Streit sein, ein tatsächlich erlebter Kampf oder eine Situation, in der es zu einem gewalttätigen Konflikt hätte kommen können.

Wenn das nicht der Fall ist, liegt den Albträumen ein innerer Konflikt zugrunde. Etwas ist aus dem emotionalen Gleichgewicht geraten. Dabei kann es sich zum Beispiel um unterdrückte Gefühle handeln, die ausgelebt werden möchten. Der berühmte Traumdeuter und Psychologe Carl Gustav Jung sprach von einem kollektiven Unterbewusstsein. Er ging auch davon aus, dass jeder Mensch eine Vielzahl von Charakterzügen und Eigenschaften in sich trägt.

Glücklich kann ein Mensch nur werden, wenn alle Persönlichkeitsmerkmale akzeptiert und ausgelebt werden. Werden bestimmte Eigenschaften unterdrückt, entsteht ein Ungleichgewicht. Die unterdrückten Wesenszüge begehren irgendwann auf und starten sozusagen einen Angriff auf die Unterdrücker, um das seelische Gleichgewicht wieder herzustellen.

Abwehrträume und externe Auslöser

In vielen Situationen werden Albträume, in denen der Träumende sich gegen einen Angreifer verteidigt, durch äußere Ereignisse hervorgerufen. Solche Albträume sind unbedenklich und absolut normal, solange sie nur gelegentlich und nicht regelmäßig auftreten. Wer beispielsweise am Nachmittag von einem aggressiven Hund angebellt wird, träumt nicht selten in derselben Nacht von einem angreifenden Hund. Wie bereits erwähnt, gibt es viele Konfliktsituationen, die durch Albträume verarbeitet werden können.

Allerdings müssen Konfliktsituationen nicht zwangsläufig von Aggression geprägt sein. Auch andere Erlebnisse können den Träumenden verängstigen.

Betrachten wir zum Beispiel eine alltägliche Situation im Büro. Möglicherweise bemerkt der Träumende dort Veränderungen, die er als nachteilig empfindet. Vielleicht erfährt er, dass der Arbeitskollege, der hinter seinem Rücken schlecht über ihn spricht, plötzlich als Kandidat für eine Beförderung in Betracht gezogen wird, die der Träumende eigentlich schon sicher geglaubt hatte. Oder der Chef hat jemanden eingestellt, der dem Träumenden zunehmend Aufgaben abnimmt, was die Sorge weckt, trotz seiner Verdienste nicht mehr benötigt und möglicherweise wegrationalisiert zu werden.

Obwohl diese Ängste nicht aus einer akuten Bedrohung resultieren, werden sie durch externe Ereignisse ausgelöst. Solche Auslöser sind oft nicht sofort erkennbar, da sie nicht auf ein einzelnes Ereignis zurückzuführen sind, sondern vielmehr auf eine Abfolge kleinerer Ereignisse oder einen Prozess. Bei diesen Albträumen könnte es sich um Verarbeitungsträume handeln.

Es könnten jedoch auch Warnträume sein, die den Träumenden auf potenzielle Gefahren aufmerksam machen. Dies kann durchaus positiv gesehen werden. Der Träumende wird sich der drohenden Gefahr bewusst. Noch ist kein offener Konflikt entstanden. Stattdessen hat er die Gelegenheit, sich mit der empfundenen Bedrohung auseinanderzusetzen und nach einer Lösung zu suchen. Der sich anbahnende Konflikt kann möglicherweise noch abgewendet werden.

Angriffsträume als Zeichen innerer Konflikte

Schwerer zu deuten sind Albträume von der Abwehr von Angriffen, die sich nicht auf externe Ereignisse zurückführen lassen. In der Traumdeutung werden diese Abwehrträume als Träume interpretiert, die einer seelischen Schieflage entspringen. Sie zeugen in der Regel von unterdrückten Gefühlen, die ausgelebt werden möchten. Wie eingangs bereits erwähnt, strebt die menschliche Psyche nach einem Gleichgewicht.

Jeder Mensch besitzt eine Reihe von Persönlichkeitseigenschaften, die ihm innewohnen. Je nach Person sind die einzelnen Veranlagungen stärker oder schwächer ausgeprägt. Manche Menschen haben ein großes Aggressionspotenzial, andere sind eher zurückhaltend und schüchtern, wieder andere sind sehr soziale Menschen, während einige als Einzelkämpfer auftreten.

Jeder Wesenszug hat seine Daseinsberechtigung, doch durch gesellschaftliche Zwänge, Erfahrungen, Erziehung und weitere Einflüsse werden manche Eigenschaften besonders gefördert und andere zurückgestellt. Dadurch neigt man beispielsweise dazu, Wut zu unterdrücken statt sie zu zeigen. Wenn diese Wut aber ständig unterdrückt wird, verschwindet sie nicht, sondern bleibt eingesperrt. Es verwundert daher nicht, dass sie irgendwann im Unterbewusstsein rebelliert und sich in den Träumen bemerkbar macht.

Der Angriff kann von jedem Persönlichkeitsanteil ausgehen. Viele Angriffsträume haben ihren Ursprung beispielsweise in der Sexualität des Träumenden. Möglicherweise wünscht er sich sexuelle Abenteuer oder neue Erfahrungen. Vielleicht rebelliert die Sexualität auch gegen das bevorzugte Geschlecht. Unterdrückte Homosexualität kann nämlich ebenfalls im Traum zum Angreifer werden.

In der Regel zeigt sich in Angriffs- und Abwehrträumen eine starke Angst. In diesem Fall ist es keine konkrete Angst wie die vor dem Jobverlust oder der Trennung vom Partner, sondern etwas, das sich im Unterbewusstsein des Träumenden abspielt. Um herauszufinden, worum es sich dabei handelt, kommt es darauf an, wer der Angreifer ist und wie er dargestellt wird.

Die Bedeutung des Angreifers im Traum

Abwehr von AngreifernIn der Traumdeutung ist es von Bedeutung, ob der Träumende angegriffen wird oder selbst der Angreifer ist. Ist der Träumende derjenige, der angreift, zeigt dies eine destruktive Einstellung. Er verhält sich aggressiv und versucht jemandem zu schaden. Dies kann auf ein selbstzerstörerisches Verhalten hinweisen. Ein Aspekt seines Denkens und Handelns könnte auf Zerstörung oder Unterdrückung abzielen, meist in Bezug auf Gefühle, die er nicht zulassen will.

Eine weitere Interpretation ist die der aktiven Selbstverteidigung. Der Träumende möchte proaktiv eine drohende Gefahr abwenden. Wenn man das Beispiel eines Kollegen betrachtet, der sich mit unethischem Verhalten eine Beförderung sichern will, kann der Traum den Entschluss widerspiegeln, sich das nicht gefallen zu lassen. Jemanden im Traum anzugreifen, kann somit auch positiv interpretiert werden.

In vielen dieser Konfliktträume, die als Albträume wahrgenommen werden, ist der Träumende jedoch das Opfer. Er wird attackiert und muss den Angreifer mit aller Kraft abwehren. Ist der Angreifer ein Tier, liegt die Ursache wahrscheinlich im Bereich der Triebhaftigkeit. Oftmals besteht ein Zusammenhang mit aggressiven Charakterzügen oder triebhafter Sexualität.

Es ist auch entscheidend, um welches Tier es sich handelt. Wird der Träumende von einer Katze angegriffen, können alte emotionale Verletzungen zum Vorschein kommen, die noch nicht verarbeitet sind. Ein Wolf symbolisiert meist pure Aggression und Sexualität. Wird man von einem Widder angegriffen, deutet das häufig darauf hin, sich gegen jemanden wehren zu müssen, der einen abhängig machen möchte. Ein angreifendes Wildschwein warnt oft vor Menschen, die dem Träumenden schaden wollen. Ein Angriff durch den Teufel ist wahrscheinlich eine Warnung vor niederträchtigem Verhalten im Wachleben.

Wenn der Träumende versucht, einen menschlichen Angreifer abzuwehren, gibt die dargestellte Person Hinweise auf die Ursache des Traums. Der Angreifer symbolisiert das Umfeld und nicht unbedingt die Person selbst. Wehrt der Träumende einen Angriff seines Chefs ab, kann das bedeuten, dass er sich vor seinem Chef oder einer Entscheidung fürchtet. Der Chef kann jedoch auch symbolisch für den Arbeitsplatz stehen. Alternativ kann er als Autoritätsperson ein Gefühl der Unterdrückung symbolisieren, das nicht beruflich bedingt ist.

Von der eigenen Mutter angegriffen zu werden, kann auf eine schwierige Beziehung zu ihr hinweisen. Sie könnte aber auch für das Weibliche stehen und auf sexuelle Probleme hindeuten. Wehrt sich der Träumende gegen einen Angriff des Lebenspartners, liegt die Ursache wahrscheinlich in Trennungsängsten oder allgemeinen Beziehungsproblemen.

Wenn der Angreifer ein Fremder oder jemand Unbekanntes ist, zeigen sich oft tiefsitzende, allgemeinere Probleme. Es könnte sein, dass der Träumende generell Ängste hat und eine ungerichtete Furcht empfindet. Der Traum kann als Symptom einer generalisierten Angststörung interpretiert werden.

Psychologisches / Gesellschaftliches

Sich gegen körperliche Angriffe zur Wehr zu setzen, ist ein natürlicher Instinkt aller Lebewesen, der natürlich auch beim Menschen vorhanden ist. Die Verteidigung und Abwehr von Attacken zählen zu unseren grundlegenden Instinkten. Diese sind reflexartige Reaktionen auf bedrohliche Situationen. Daher ist es nachvollziehbar, dass wir uns auch in Träumen gegen Angreifer verteidigen.

Angriffssituationen zeichnen sich stets durch die Aggression des Angreifers und die Angst des Opfers aus, das versucht, sich vor körperlichen Schäden zu schützen. Doch nicht alle Angriffe sind körperlicher Natur. Auch Worte, Gesten und nicht direkt aggressive Handlungen können als Angriffe auf unsere Persönlichkeit wahrgenommen werden.

Selbst nicht-körperliche Angriffe können dazu führen, dass wir uns bedroht fühlen und in eine Abwehrhaltung gehen. Von ihrer Art her unterscheiden sich physische und psychische Angriffe kaum; sie zeigen sich lediglich in einer unterschiedlichen äußeren Form.

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