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Masturbieren, onanieren, wichsen, sich selbst befriedigen: Sex kann man auch allein haben. Auch unsere Träume sind davon nicht ausgenommen. Träume in denen man sich selbst befriedigt gehören ganz klar zu den erotischen Träumen. Wer sich im Traum selbst einen runterholt, onaniert manchmal gleichzeitig auch real während er schläft. Das ist aber eher die Ausnahme. Normalerweise steht die Masturbation im Traum für seelische Unausgewogenheit, die oftmals mit Trauer einhergeht. Trotzdem gehört die Selbstbefriedigung zu den überwiegend positiven Traumsymbolen.
Bedeutung von Selbstbefriedigung
Die grundlegende Bedeutung von Selbstbefriedigung im Traum lässt sich schon vom Wortstamm ableiten: Selbst-Befriedigung. Befriedigung leitet sich vom Wort Frieden ab. Wer etwas befriedet, sorgt für Frieden, Ruhe und Harmonie sowie dafür, dass etwas wieder ins Gleichgewicht gerät. Bei der Selbstbefriedigung führt man diesen Zustand logischerweise selbst und für sich selbst herbei.
Rein pragmatisch betrachtet lösen wir mit der Selbstbefriedigung einen Orgasmus aus, ein kurzfristiges und schnell vergängliches Hochgefühl. Daraus folgt, dass wir uns in der Regel nach diesem kurzen Glück sehnen, wenn wir onanieren bzw. masturbieren. Auch wenn die Kirche und andere moralische Instanzen gegen die Selbstbefriedigung sind, darf niemand vergessen, dass Masturbation etwas vollkommen Natürliches ist.
Das zeigt sich schon darin, dass bereits Kinder onanieren, obwohl sie (hoffentlich) noch keinerlei Ahnung haben, was sie da eigentlich tun. Im Kindesalter erforscht man nun mal seinen Körper und stellt irgendwann fest, dass man durch regelmäßige Penetration von Penis bzw. Klitoris ein kurzes Glücksgefühl erfährt.
Dieses Gefühl ist komplett unabhängig von Prozessen, die erst während der Pubertät einsetzen, wie der männliche Samenerguss und die weibliche Ejakulation. Wenn Kinder sich selbst befriedigen, hat das auch nichts mit triebhafter Sexualität zu tun. Die wichtigen Sexualhormone sind bei kleinen Jungen und Mädchen überhaupt noch nicht vorhanden und von einem bewussten sexuellen Akt kann hier allein schon aus Unwissenheit heraus keine Rede sein.
Was Kinder durch die Selbstbefriedigung lernen ist einfach, wie sie sich ohne Zuhilfenahme von irgendwelchen Hilfsmitteln ein gutes Gefühl verschaffen können. Das – und nur das – soll damit erreicht werden. Grund für die Selbstbefriedigung ist der Wunsch nach einem besseren Gefühl. Wissenschaftler sprechen davon, dass Kinder in der Masturbation schlichtweg Trost suchen.
Das bedeutet Selbstbefriedigung im Traum
Der Exkurs über das kindliche Masturbationsverhalten sollte verdeutlichen, was Selbstbefriedigung eigentlich ist. Es ist ein natürlicher Vorgang, den Menschen von klein auf kennenlernen und der sich, wie dessen Ziel, im Laufe des Alterns auch nicht verändert. In der Wachwelt erfüllt die Selbstbefriedigung eine befreiende Funktion. Der Körper entspannt sich und die Hormonausschüttung sorgt für bessere Laune.
Im Traum sind die körperlichen Auswirkungen eher nebensächlich. Vielmehr geht es um die Befriedigung eines mentalen Bedürfnisses. Die Bedeutung der Onanie im Sinne des Tröstens lässt sich auch in der Traumdeutung wiederfinden. Wer es sich im Traum selbst besorgt, spendet sich selbst Trost. Der positive Gedanke dahinter ist der, dass der Träumende dazu in der Lage ist, sich selbst zu trösten und somit aus eigener Kraft heraus aus einem wie auch immer gearteten Tief herauskommen kann. In diesem Sinne steht die Selbstbefriedigung für eine eigene innere Stärke.
Ganz konservativ bezeichnet man Sex auch als „Liebe machen“. Hat man im Traum alleine Sex, was beim Onanieren letztendlich der Fall ist, zeigt sich darin eine gewisse Liebe zu sich selbst. Man ist in der Lage sich etwas Gutes zu tun. Die Bedeutung ist hier weniger die des Tröstens, sondern eher des Lobens. Die positive Deutung wird allerdings ins Gegenteil umgekehrt, wenn man ständig feuchte Träume von sich selbst hat, denn dann handelt es sich mehr um eine Warnung vor übertriebener Selbstverliebtheit.
Träume von Selbstbefriedigung deuten
Das Traumsymbol Selbstbefriedigung wird überwiegend positiv gedeutet. Doch das allein ist sicherlich nicht ausreichend, wenn man die tatsächliche Bedeutung seiner autoerotischen Träume herausfinden möchte.
Wer im Traum selbst masturbiert, sehnt sich entweder nach Trost oder spricht sich selbst für irgendetwas ein Lob aus. Um das herauszufinden, sollte man den Traum in den persönlichen Kontext der Wachwelt stellen. Hat man etwas Bestimmtes erreicht oder ist man gescheitert? Sehnt man sich tatsächlich nach Trost oder Lob und bekommt ihn bzw. es nicht von anderen?
Vielleicht sollte man auch weiter denken, denn die Bedeutung kann auch darin bestehen, dass man Teile seiner Persönlichkeit besonders gern mag oder sie unterdrückt. Der Kontext des Selbstbefriedigungstraumes kann Hinweise darauf geben, ob der Traum von Charaktereigenschaften handelt, die der Träumende nicht auslebt oder ausleben kann.
Beobachtet man jemanden bei der Selbstbefriedigung drückt sich darin meist der Wunsch nach Befriedigung im realen Leben aus. Sexuelle Befriedigung ist hier eher selten gemeint. Der Träumende fühlt sich wahrscheinlich mental unausgeglichen, ein bestimmtes Bedürfnis wird in der Wachwelt nicht befriedigt. Dass er eine andere Person beim Masturbieren beobachtet, deutet darauf hin, dass es sich dabei um etwas handelt, das ihm jemand anderes geben könnte.
Da Selbstbefriedigung in konservativen Kreisen verpönt ist und tabuisiert wird, kann ein Masturbationstraum von anderen Personen auch bedeuten, dass man Ängste oder Hemmungen unterdrückt, möglicherweise aus religiösen Gründen oder aufgrund frühkindlicher moralischer Prägung durch die Eltern. Dass man jemanden bei diesem Akt sieht, deutet in diesem Fall darauf hin, dass man eine Sehnsucht in sich trägt, diese Hemmungen abzulegen und sie so auszuleben, wie es die andere Person kann. Bezieht sich der Selbstbefriedigungstraum auf Ängste, so zeigt sich darin der Wunsch, sich diesen zu stellen.