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Religion / Religiöse Symbole

Religion und religiöse Symbole sind tief in unserem Wesen verankert, egal ob wir streng gläubig sind oder nicht. Auch unsere Träume sind oft geprägt von religiösen Symbolen. Religiöse Symbole haben bestimmte Bedeutungen, doch die Bedeutung im Traum ist nicht automatisch mit dieser identisch.

In Kürze zu: Religion / Religiöse Symbole
  • Die Interpretation religiöser Symbole in Träumen ist subjektiv und hängt stark von der individuellen Religiosität und den persönlichen Überzeugungen des Träumenden ab. Die Bedeutung im Traum ist oft nicht direkt mit der traditionellen religiösen Bedeutung identisch.
  • Religiöse Träume sind nicht streng auf eine bestimmte Religion beschränkt, sie können aus allen Religionen Symbole und Konzepte enthalten. Häufig träumen religiöse und spirituelle Menschen von religiösen Symbolen, besonders wenn sie gerade eine Verbindung zu Glaube und Religion in ihrem Leben haben.
  • Die Bedeutungen einiger religiöser Symbole in Träumen werden diskutiert: Buddha steht für spirituelle Klarheit und innere Ruhe; Jesus Christus repräsentiert oft Hilfe, Erleuchtung und innere Balance; das Dritte Auge ist verbunden mit Klarheit, Erkenntnis und Weisheit; Engel sind Boten des Unterbewusstseins und weisen auf bevorstehende Lösungen für Probleme hin; Geistliche symbolisieren Trost und guten Rat.

Eine allgemeine Information vorneweg: Religiöse Symbole in Träumen zu deuten ist nicht leicht, vor allem, da Religion in gewisser Form Privatsache ist. Jeder hat für sich seine eigenen Gedanken und Überzeugungen, was religiöse Symbole angeht. Natürlich sind den Symbolen bestimmte Bedeutungen zugeordnet. So steht das Kreuz für das Christentum konkret für die Kirche und Jesus Christus. Was die persönliche Bedeutung angeht, gibt es viele Betrachtungsweisen. Eine Person sieht das Kreuz vielleicht als positives Symbol. Für sie steht es für Jesus Christus, der Liebe und Frieden predigte und mit seinem Tod für die Sündigen starb, wodurch er die Verbindung zwischen Gott und den Menschen wiederherstellte und dadurch für jeden Menschen den Weg zu Gott eröffnete. Eine andere Person sieht in dem Kreuz ein Symbol der Unterdrückung, geprägt durch das Bild der katholischen Kirche im Mittelalter.

Der Autor dieses Artikels würde sich selbst nicht als religiös bezeichnen, kann seine Sozialisierung im christlich geprägten Deutschland aber natürlich nicht abstreiten. Es ist klar, dass Religion in der heutigen Zeit ein großes Reizthema sein kann. An dieser Stelle soll versucht werden, Religionen und religiöse Symbole so objektiv wie möglich zu behandeln und ihre Bedeutung in Träumen zu deuten. Zudem sollen nicht nur christliche Symbole erörtert werden. Sollte eine Deutung theologisch eindeutig falsch oder eine Formulierung grob missverständlich sein, bitten wir um Entschuldigung und um eine kurze Nachricht, damit wir den Sachverhalt prüfen und den Artikel ggf. anpassen können.

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Religiöse Träume deuten

Zunächst sei festgehalten, dass es den religiösen Traum an sich kaum geben kann. Es gibt nur sehr wenige Träume, die man eindeutig als christliche, buddhistische, jüdische oder muslimische Träume bezeichnen kann. Man kann dies vielleicht behaupten, wenn man von einem Gottesdienst in einer Kirche träumt. Wenn die gesamte Traumhandlung und alle Traumsymbole auf religiöse Handlungen bezogen sind, kann man von einem religiösen Traum sprechen. Trotzdem liegt die Bedeutung selten in der Religion selbst, als mehr in den einzelnen Traumsymbolen.

Glaube bzw. Religion ist die Verbindung zwischen Gott und Mensch. Anders gesagt, ist es die Verbindung zwischen Geist und Körper. Der Geist steht hier für das Spirituelle oder das Unterbewusstsein, eben genau das, von dessen Existenz man überzeugt ist, es aber nicht anfassen kann. Auf unsere spirituelle Ebene haben wir schließlich ebenso keinen direkten Zugriff, wie auch auf unser Unterbewusstsein.

Bei der Deutung religiös geprägter Träume kommt es wie immer zunächst auf den Traumkontext an. Generell gilt, dass religiöse und gläubige Menschen häufiger von religiösen Symbolen träumen als welche, die nur an Weihnachten in die Kirche gehen oder sich als Atheisten bezeichnen. Wenn im Leben gerade eine Verbindung zu Glaube und Religion besteht, sind Träume von religiösen Symbolen auch nicht verwunderlich. So eine Situation kann zum Beispiel eine Einladung zu einer kirchlichen Hochzeit sein. Eine Hochzeit ist ein großes Ereignis und wenn beispielsweise die eigene Schwester demnächst vor den Altar tritt, wäre es schon beinahe ungewöhnlich, wenn das Unterbewusstsein nicht zumindest mal eine Kirche oder einen Altar in die Traumwelt einbauen würde.

Wer sich mit seinem Glauben beschäftigt, ihn erforscht oder in Frage stellt, träumt wahrscheinlich auch von religiösen Symbolen. Vielleicht hat man am Abend auch eine Dokumentation über Religionen gesehen und verarbeitet im Traum die Eindrücke des Films.

Sind keine solchen Zusammenhänge feststellbar, sollte der Träumende hinterfragen, ob er sich nicht unbewusst mit seinem Glauben beschäftigt. Möglicherweise befindet er sich gerade in einer Situation, in der ein wenig göttlicher Beistand nicht verkehrt wäre und das Unterbewusstsein möchte den Träumenden darauf aufmerksam machen, dass die rationale Verdrängung der eigenen Spiritualität eventuell doch nicht so optimal ist.

Religiöse Symbole stehen auch oft für Gesamtheit, Erleuchtung und Erkenntnis. Die religiöse Bedeutung von Symbolen wie dem Kreuz liegt in der Verbindung zwischen Gott und den Menschen. Im Traum kann das Kreuz eine Aufforderung sein, seinen Geist mehr zu öffnen. Das muss nicht zwingend im Sinne von Gott gemeint sein, sondern kann auch bedeuten, dass man sich auf spiritueller Ebene entwickeln sollte, indem man zum Beispiel anderen Menschen, Gedanken und Gefühlen gegenüber aufgeschlossener gegenüber tritt.

Bedeutung religiöser Symbole im Traum

Wie bereits erwähnt, gibt es in der Traumdeutung keine absoluten Definitionen. Träume sind viel zu individuell, als dass man einem bestimmten Symbol eine konkrete Bedeutung zumessen könnte. Bei Religiösen Symbolen trifft das sogar besonders zu. Trotzdem gibt es natürlich Deutungen, die besonders häufig zutreffen und die daher bei der Deutung der eigenen Träume berücksichtigt werden sollten.

Buddha

Buddha, dieser etwas voluminöse, friedliche und in sich ruhende Mann ist, zumindest für uns im Westen, das absolute Symbol des Buddhismus. Sehen wir hier irgendwo eine Buddha-Statue, denken wir doch automatisch zuerst an den Buddhismus. Buddha steht für spirituelle Klarheit und die Vollkommenheit des Ichs. Man versteht es als Verlust des Ichs, was aber durchaus positiv gemeint ist. Vielmehr geht es darum, sich von Begehren zu befreien und in sich ruhen zu können.

In diesem Sinne ist er ein Zeichen für Weisheit, Rat und Hilfe. Er kann darauf verweisen, mehr in sich selbst zu schauen und sich nicht zu sehr von Außenstehenden beeinflussen zu lassen. Wird man von einem Buddha angesprochen, ist das in der Regel ein sehr gutes Zeichen, denn es stehen positive Ereignisse ins Haus. Wer im Traum einen Buddha anbetet, ersucht Hilfe. Wahrscheinlich möchte man sich einem anderen Menschen anvertrauen, fürchtet sich jedoch davor. Hier ist der Buddha als Aufforderung zu verstehen, über den eigenen Schatten zu springen.

Jesus Christus

Im Traum ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, ein starkes und überwiegend positives Traumsymbol. Man muss kein religiöser Mensch sein, um Jesus im Traum zu erkennen, denn schließlich kann man es als Allgemeinbildung bezeichnen, zu wissen, wofür Christus steht und wie er ausgesehen haben soll, zumindest in der weißen Version. In den christlich geprägten Teilen der Welt sollte das selbst jemandem bekannt sein, der noch nie eine Kirche von innen gesehen hat.

In der Regel tritt Jesus im Traum als Heiland oder Retter auf. In diesem Sinne steht er für Hilfe und die Linderung von Leid. Wenn Jesus dem Träumenden im Traum eine Botschaft übermittelt, ist dies üblicherweise als Zeichen von Erkenntnis zu deuten und als Aufforderung, zur Tat zu schreiten. Die Botschaft kann wörtlich verstanden werden. Gleichermaßen kann sie aber auch rein aus Traumsymbolen bestehen. Wenn Jesus im Traum von einer Krankheit, einem Autounfall oder einer Schwangerschaft spricht, sollte man gezielter die einzelnen Symbole in unserem Lexikon der Traumsymbole nachschlagen.

Jesus steht im Traum häufig auch für das innere Gleichgewicht. Möglicherweise ist das innere Gleichgewicht des Träumenden aus den Fugen geraten und Christus mahnt in dem Traum an, eben dieses wieder herzustellen. Oftmals steht er auch sinnbildlich für den Sinn des Lebens, den der Träumende versucht zu finden.

Jesus im Traum anzubeten, zeigt das Streben nach Freude und Liebe. Der Träumende wünscht sich mehr davon und sollte sich fragen, wie er dies erreichen kann. Auch mahnend kann Jesus auftreten und davor warnen, den Glauben zu verlieren, sowohl auf der spirituellen als auch auf der persönlichen Ebene, im Sinne des Glaubens an sich selbst.

Drittes Auge

Das Dritte Auge ist ein spirituelles Traumsymbol, dessen Bedeutung eng mit Klarheit, Erkenntnis und Weisheit verbunden ist. Dieser Zusammenhang ist allein schon deshalb logisch, weil man mit einem dritten Auge schlichtweg noch mehr sehen und erkennen kann. Wer im Traum ein Drittes Auge hat oder es sieht, ist in der Regel ein ausgeglichener und harmonischer Charakter.

Auch ist es oft ein Hinweis auf starke empathische Fähigkeiten, wie zum Beispiel immer Herr der Lage zu sein, indem man Situationen richtig durchschauen und Entwicklungen vorhersehen kann, um sie rechtzeitig in die richtige Richtung zu lenken. Ebenfalls steht es oft symbolisch für die Fähigkeit, Menschen für sich zu gewinnen und tiefgründige Beziehungen zu führen.

Das Dritte Auge kann im Traum auch als Wunsch nach mehr Klarheit verstanden werden. Der Träumende sollte überlegen, was ihm im Leben daran hindert, Klarheit und Durchblick zu erlangen. So etwas können zum Beispiel gewohnte Denk- und Verhaltensweisen sein, die zwar grundlegend funktionieren, den Träumenden aber trotzdem in seiner Entwicklung behindern.

Engel

Engel gibt es nicht nur im Christentum, sondern auch im Islam, im Judentum und in weiteren Religionen. Natürlich gibt es keine religionsübergreifende Definition, wie ein Engel aussieht oder was er tun muss. Trotzdem gibt es eine große Schnittmenge bezüglich der Engel-Eigenschaften und deren Bedeutungen.

Im Traum einem Engel zu begegnen ist überwiegend positiv zu deuten, sind sie doch die Boten Gottes. Engel sind liebevolle und schützende Wesen, welche dem Träumenden helfen und ihm den Weg weisen können. Im Grunde zeigt sich hierin auch, dass der Träumende ein Problem hat, bei dem er nicht weiter weiß und hofft, dass Gott ihm einen Engel schickt, der ihn unterstützt. Dass der Engel tatsächlich erscheint, deutet darauf hin, dass sich das Problem bald lösen lassen wird.

Engel sind im Traum häufig auch Boten des Unterbewusstseins. In dieser Interpretation ist der Engel in seiner Funktion als das personifizierte Gute in der Regel als freundliche Mahnung zu deuten, weniger verkopft vorzugehen, sondern sich in seinen Entscheidungen vermehrt auf das eigene Unterbewusstsein zu verlassen.

Geistlicher

Geistliche gehören zu jeder Religion dazu, denn schließlich sind sie Vertreter Gottes. Sie sind ihm besonders nahe und zu ihren Aufgaben gehört es, Gottes Wort zu verbreiten und über das geistliche Wohl ihrer Gemeinde zu wachen. Außerdem ist es ihre Aufgabe, Menschen in Not zu helfen und als Seelsorger auch auf mentaler Ebene für die Menschen da zu sein.

Im Grunde sind Geistliche dem Traumsymbol Engel sehr ähnlich, allerdings sind sie von ihrer Wesenheit dem Menschen näher als Gott, wohingegen die Engel eher göttliche Wesen sind. Wer von einem Geistlichen träumt, sehnt sich womöglich nach Trost oder einem guten Rat oder jemandem, mit dem er einfach mal ganz offen über seine Situation sprechen kann.

Im Traum ist es ein Symbol der Ehrlichkeit, mit einem Geistlichen zu sprechen, denn nur wer aufrichtig und ehrlich mit dem Geistlichen redet, kann sein Leid lindern und den passenden guten Rat erhalten. In diesem Sinne mahnt der Traum den Träumenden, aufrichtig und ehrlich zu sein, und zwar nicht nur anderen, sondern vor allem sich selbst gegenüber.

Tritt der Geistliche, Prediger, Pfarrer oder Priester überwiegend als Seelsorger auf, weist das meist auf einen Konflikt hin. Dieser Konflikt kann weltlicher Natur sein. Gibt es diesen Zusammenhang gerade nicht, handelt es sich wohl um einen Konflikt des Träumenden mit sich selbst. Seine Seele ist im Ungleichgewicht und er sollte sich überlegen, wie er diesen Zustand korrigieren kann.

Gott / Göttin

Träume von Gott, Göttinnen oder Göttern sind nie ganz einfach zu deuten. Hierbei kommt es natürlich auch auf die Erscheinung des Gottes an. Relativ einfach ist es zum Beispiel, wenn man in die griechische und römische Mythologie einsteigt. Die diversen Götter hatten alle ihre eigenen Aufgaben und Eigenschaften, wie der Gott des Krieges, des Meeres oder die Göttin der Liebe. Diese Götter wurden vielmals abgebildet, sodass sich schnell herausfinden lässt, welcher Gott da im Traum erschienen ist und welche Lebensbereiche er verkörpert.

Schwieriger ist es da bei monotheistischen Religionen, vor allem, wenn man sich nichtmals ein Bild von Gott machen darf. In diesen Fällen sind Allah, Jahwe oder der christliche Gott nicht direkt zu erkennen, sondern zeichnen sich im Traum mehr durch ein Gefühl aus. Im Traum spürt man die göttliche Präsenz. Dieses Gefühl lässt sich wohl kaum beschreiben, man weiß einfach, dass die höhere Macht zugegen ist.

Oftmals sind Gottesträume als moralische Träume zu deuten. Es zeigt sich ein Prozess der Reife, der Wunsch nach ethischer und moralischer Entwicklung. So kann ein solcher Traum ein Zeichen dafür sein, dass man bereit ist, seine Werte zu überdenken und den Menschen ein Vorbild zu sein, indem man menschlich gute Werte stärker nach außen trägt. Nicht selten geht es auch um die Frage, was dem Träumenden heilig ist, wobei auch hier die Charaktereigenschaften des Menschen gemeint sind.

Manchmal spricht Gott im Traum zu uns. Die Bedeutung hängt maßgeblich davon ab, was Gottes Stimme verlautbart und wie sie es tut. Auch die Empfindungen des Träumenden währenddessen sind für die Deutung wichtig. Bietet Gott Hilfe an? Mahnt Gott den Träumenden? Tröstet er ihn und redet ihm gut zu?

Andererseits kann ein Traum von einer Gottheit auch realen religiösen Hintergrund haben. So kann es zum Beispiel sein, dass der Träumende seinen Glauben oder seine Religiosität verdrängt hat oder sie ihm aberzogen wurde. Möglicherweise ist der Träumende von einem Glauben erfüllt, den er immer geleugnet hat, sei es aus einer zu verkopften Wahrnehmung heraus oder sei es, dass die Eltern nichts für Religion über hatten und ihm das gelehrt haben.

Hier kommt es vor allem darauf an, in welchem Verhältnis der Träumende zu seiner Gottheit steht. Ein liebender Gott kann auch ein Symbol für die Eltern sein, die einen stets geliebt haben oder das Gefühl vermittelten, dies nicht zu tun. Auch Schuld kann sich durch Gottesträume ausdrücken, beispielsweise als Ausdruck des Wunsches, dass dem Träumenden seine Taten vergeben werden.

Gottesdienst

Der Gottesdienst ist eine religiöse Veranstaltung, bei der viele Menschen einer Glaubensgemeinschaft zusammenkommen, um gemeinsam zu beten und nah bei Gott zu sein. Ein Gottesdienst ist zugleich eine Zeit der Besinnung. In unserer hektischen Welt sehen viele Menschen im Gottesdienst auch eine Zeit der Ruhe. Man kann ungestört in sich gehen, die Hektik und der Stress des Alltags machen an der Kirchentür halt.

Während des Gottesdienstes wird der Glaube bewusst praktiziert. Im Traum kann das bedeuten, dass der Träumende mit sich, seiner Religiosität und seinem Glauben im Einklang ist. Er ist zufrieden, was sich in dem friedlichen Gottesdienst zeigt. Möglicherweise offenbart sich aber auch der Wunsch, seine Glaubensgrundsätze strenger auszuleben. Streng bedeutet in diesem Sinne, Werte wie Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe oder Barmherzigkeit noch stärker praktizieren zu wollen.

Ähnliches besagt auch die gängige nicht-religiöse Traumdeutung. Beim Gottesdienst muss es nicht um eine konkrete Gottheit gehen. Gott kann auch einfach als eine höhere Macht im Sinne eines allgemeinen Wertesystems interpretiert werden. In diesem Sinne bezieht sich der Traum auf den Wunsch, nach Höherem zu streben, und zwar in moralischer Hinsicht.

Manchmal halten wir in unseren Träumen selbst einen Gottesdienst ab oder halten eine Predigt. Das kann auf Opferbereitschaft hindeuten. Wer selbstlos handelt, findet im Traum eine Bestätigung seines Tuns, die Predigt zu halten ist eine Form der Belohnung. Es kann aber auch bedeuten, dass der Träumende erkannt hat, dass es an der Zeit ist, sich persönlich zu entwickeln. Indem er selbst spricht und Gutes predigt, nimmt er sich quasi in die Pflicht, mit gutem Beispiel voran zu gehen.

Heilige Bücher / Schriften

Heilige Bücher stehen für die Heiligen Schriften der unterschiedlichen Religionen, wie die Bibel, den Koran oder den Tanach. Grundlegend ist es positiv, von einer Heiligen Schrift zu träumen. In den Religionen sind die Heiligen Schriften nicht einfach nur wichtige Bücher. Vielmehr enthalten sie die Weisheit der Gottheiten und selbst heute noch werden religiöse Fragen mit Hilfe der Schriften geklärt, wobei es auch häufig zum Streit kommt, da man diverse Passagen sehr unterschiedlich auslegen kann.

Im Traum symbolisiert eine Heilige Schrift, dass man mit dem Glauben einverstanden ist und sie ein Menschenbild zeichnet, welches man selbst für erstrebenswert hält. Erneut muss man natürlich nicht mit jedem einzelnen Wort einverstanden sein, aber man kann ja beispielsweise die katholische Interpretation des Christentums mit seinen Werten super finden, obwohl man manche Aspekte wie die Ablehnung von Verhütungsmitteln zur Eindämmung von Aids oder der gleichgeschlechtlichen Ehe persönlich als falsch empfindet.

Liest der Träumende im Traum eine Heilige Schrift, zeugt das von Interesse und Wissensdurst. Zu lesen bedeutet, dass man nach dem richtigen Weg für sein Leben sucht und hofft, in dem Wertekanon, den die Schrift vermittelt, Antworten für sich zu finden. Solche Träume können auch den Wunsch ausdrücken, über den Tellerrand hinaus schauen zu wollen. Wenn ein gläubiger Muslim im Traum die Bibel liest, bedeutet das nicht, dass er ein schlechter Muslim ist oder an seinem Glauben zweifelt. Es zeugt schlichtweg von Interesse, es geht darum „die Anderen“ zu verstehen.

Vielleicht zeigt sich auch die Erkenntnis, dass Christentum und Islam zwar ihre Unterschiede haben, was auf die grundlegende Botschaft allerdings nicht zutrifft. Die Menschen möchten mit Gottes Hilfe ein gutes und friedliches Leben führen. Sie sollen gerecht handeln und Gottes Werte wie Barmherzigkeit, Güte oder Wohlwollen auf Erden nachleben.

Umgekehrt ist das ebenso. Wer als Christ vom Koran träumt, möchte diese Religion vielleicht besser kennen lernen und sich ein eigenes Bild von der Heiligen Schrift machen. Religionen sind keine naturgegebenen Feinde, auch wenn dies von einigen Verblendeten so dargestellt wird.

Himmel

Wenn an dieser Stelle von Himmel gesprochen wird, meinen wir nicht die blaue Fläche über unseren Köpfen, die manchmal von Wolken verdeckt ist, sondern den spirituellen, den religiösen Himmel. Dieser Himmel ist der Ort, an dem gläubige Menschen nach dem Tod die Ewigkeit verbringen. In den Himmel kommt, wer auf der Erde ein guter Mensch war und ein Leben nach den Vorstellungen der jeweiligen Gottheit geführt hat. Auch wer weniger gute Taten vollbracht hat, kann in den Himmel kommen, sofern er seine Sünden aufrichtig bereut und um Vergebung bittet.

Niemand weiß, wie der Himmel aussieht, ob tatsächlich Engel über Wölkchen hüpfen oder ob jeder seinen eigenen Himmel bekommt, so, wie er sich ihn vorgestellt hat. Fest steht nur, dass der Himmel ein Ort ohne Leid ist. Im Himmel ist man glücklich und zufrieden, man wird auch mit den Seelen der Toten die man liebte wieder vereint.

Im Traum ist der Himmel ebenso ein Ort. Wer vom Himmel träumt, ist wahrscheinlich im realen Leben glücklich, so wie frisch Verliebte es sind. Der Himmel kündet von Freiheit, dort ist alles gut, in der Unendlichkeit gibt es keine Ängste und Schmerzen. So ein Traum kann auch bedeuten, dass man in einer verzwickten Lage ist und sich nach einer solchen Freiheit sehnt.

Hölle

Die Hölle ist der direkte Gegenpart zum Himmel. Dort ist nichts schön, wer im Leben ein schlechter Mensch ist, kommt nach dem Tod in die Hölle und wird für seine Sünden bestraft. Beim Gedanken an die Hölle denken wir in der Regel automatisch an Schwefelgestank, Feuer und natürlich am den Teufel als personifiziertes Böses und Herrscher über die Hölle.

Träume von der Hölle sind oftmals Angstträume. Niemand möchte in die Hölle kommen, eine Ewigkeit voller Schmerz und Strafen dürften selbst die stärksten Masochisten überfordern. In Höllenträumen zeigt sich oft die Angst vor etwas. Der Träumende wittert eine Gefahr, die wahrscheinlich mit einer möglichen einschneidenden Veränderung einhergeht, wie eine Scheidung oder die Kündigung. Oder er hegt tiefe Schuldgefühle, weil er beispielsweise einen Kollegen angeschwärzt hat, nur um an seiner Stelle die ersehnte Beförderung zu bekommen.

Die geträumte Hölle kann auch für eine anders geartete mentale Belastung stehen. Es ist gut möglich, dass die Träume Anzeichen einer ernsthaften Depression sein könnten. Andererseits kann sich auch der Wunsch nach Vergebung offenbaren. Vielleicht hat man eine böse Tat begangen, für die man seine gerechte Strafe bekommen hat. Ist der Traum von der Hölle nicht allzu schlimm, nicht wie ein richtiger Albtraum, kann das dafür stehen, dass man die Unannehmlichkeiten akzeptiert.

Initiation

Eine Initiation ist ein besonderes Ritual, bei der man in eine Gruppe aufgenommen und somit vollwertiges Mitglied wird. Gruppen dieser Art sind häufig Geheimbünde oder religiöse Gruppen. Vor der Initiation steht die Anwartschaft. Nur wenn man sich während dieser Zeit als würdig erweist, wird man in die Gruppe aufgenommen und hat Zugang zu all dem, was einem vorher verborgen war.

Eine Initiation im Traum, die Teilnahme an einem solchen Ritual, wird üblicherweise als eine Art seelischer Öffnung gedeutet. Es ist ein Zeichen der Erkenntnis. Vielleicht hat der Träumende tatsächlich etwas erkannt, was ihm verborgen geblieben ist. Häufig handelt es sich dabei um einen weiteren Schritt auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Kirche

Wie bei dem Traumsymbol Gottesdienst bereits angedeutet, ist die Kirche ein Ort der Besinnung. Wer einen Gottesdienst besucht, sucht die Gemeinschaft, die Begegnung mit Menschen, die den eigenen Glauben teilen. Eine Kirche außerhalb des Gottesdienstes ist hingegen ein Ort der Ruhe. In einer Kirche ist es still und friedlich, Lärm und Hektik des Alltags gibt es dort nicht.

An diesem Ort kann man in sich gehen und nachdenken, im wahrsten Sinne über Gott und die Welt. Man kann dort im Gebet sein Leid klagen, unabhängig davon, ob man es ausspricht oder nur still in Gedanken betet. Im Traum in einer Kirche zu beten, deutet auf Hoffnung hin, die der Träumende hat oder sich wünscht.

Wer Zeit hat, in Ruhe nachzudenken, wird zu neuen Erkenntnissen gelangen. Sich in einer Kirche aufzuhalten ist ein Zeichen für einen seelischen Reifungs- und Entwicklungsprozess. Wer ängstlich oder in Gefahr ist, findet in der Kirche eine Zuflucht. In diesem Sinne ist der Traum ein Ausdruck der Angst und der Träumende sollte sich fragen, wovor er flieht und warum er Schutz sucht.

Die Kirche ist hier ein starkes Traumsymbol, da die Kirche auch in der Realität großen Schutz bietet. Wer zum Beispiel verfolgt wird und in einer Kirche Schutz sucht, darf von der Polizei nicht gewaltsam aus dieser entfernt werden. Ausnahmen sind nur in besonders schweren Fällen zulässig.

Kreuz / Kreuzigung

Im religiösen Sinne ist das christliche Kreuz ein Symbol für die Verbindung zwischen Gott und den Menschen. Es ist ebenso ein Zeichen für Hoffnung und Erlösung, aber auch für Opfer, die zu bringen sind. In einem weiteren Artikel gehen wir ausführlicher auf die Bedeutung des Traumsymbols Kreuz ein.

Träume von einer Kreuzigung hingegen sind eher negativ konnotiert. Einer Kreuzigung beizuwohnen deutet darauf hin, dass sich Dinge ändern werden, jedoch nicht so, wie der Träumende es sich vorstellt. Möglicherweise hat der Träumende vielleicht die Aussicht darauf, ein neues berufliches Projekt leiten zu dürfen und befürchtet, dass das Projekt doch noch abgeblasen wird.

Teufel

Träume vom Teufel sind in der Regel Warnträume. Der Teufel ist ein Symbol, in dem wir das urtümliche Böse sehen. Alles, was ein Mensch verachtet, verkörpert sich in der Figur des Teufels. In einem eigenen Artikel bieten wir eine ausführliche Deutung von Träumen vom Teufel.

Zeremonie / Ritual

In einer Zeremonie oder einem Ritual werden zu einem bestimmten Anlass bestimmte Handlungen durchgeführt, in der Regel in einer festgelegten Reihenfolge. Ein Beispiel ist die Initiation. Andere Beispiele sind Preisverleihungen, Ehrungen, Hochzeiten oder auch Beerdigungen. Nimmt man im Traum an einer Zeremonie oder einem Ritual teil, kommt es zunächst auf die Form der Zeremonie an.

Ist es eine bekannte Zeremonie, die vielleicht zu einem Gottesdienst gehört? Oder ist es eine unbekannte Zeremonie? Dann geht es um die Frage, wie die Zeremonie abgelaufen ist und wer daran teilgenommen hat. Andere Menschen stehen hierbei eher selten für ihre realen Äquivalente, sondern eher für die wichtigsten Eigenschaften, die wir mit diesen Personen verbinden.

Besonders wichtig ist auch das Gefühl, welches der Träumende während der Traumzeremonie hatte. Die Traumdeutung ist hier relativ einfach. Ein gutes Gefühl im Traum verweist meistens auf ein gutes Gefühl im realen Leben. Hat der Träumende eine Ehrung erhalten oder einfach ein besonderes Lob für seine Taten, kann sich das Wohlgefühl im Traum als Zeremonie manifestieren. Ist das Gefühl dabei eher schlecht, ist es wahrscheinlich ein Gefühl, die Anerkennung nicht verdient zu haben.

Galt die Zeremonie nicht dem Träumenden oder hat er sich im Traum von ihr entfernt, handelt es sich wahrscheinlich um einen Warntraum. Der Träumende könnte selbst im Mittelpunkt stehen, doch damit das passiert, muss er selbst aktiv werden und entsprechende Gelegenheiten ergreifen, sobald sie sich bieten.

Gesellschaftliches / Psychologisches

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Religion ist seit jeher ein Thema mit enormer Sprengkraft. Nein, das soll kein schlechter Witz im Sinne einer Anspielung auf den islamistischen Terrorismus sein. Religion ist ungreifbar und doch tief verwurzelt in der menschlichen Kultur. Es gibt kein Volk oder Nation, welche nicht religiös geprägt ist. Überall gibt seit Menschengedenken Kulte und Glaubensbestrebungen, der Glaube an eine höhere Macht liegt in unserer Natur. Sei es der Glaube an Geister und Dämonen, an Götter, egal, ob man Gott sagt oder Allah, oder ein Glauben an ein Leben im Jenseits wie dem Nirwana. Der Lesbarkeit halber bezeichnet der Begriff Gott, sofern nicht anders gekennzeichnet, die höchste Instanz einer jeden Religion, eben das, was in der jeweiligen Religion als Gott oder etwas Bedeutungsgleiches bezeichnet wird

Unabhängig von der Ausprägung der Religion, ihrer Mythologie oder Symbolik, ist die Essenz aller Religionen doch gleich. Jede Religion hat das Ziel, dass Menschen gemeinsam ein gutes und friedliches Leben führen. Die Menschen sollen nicht brutal sein, sie sollen niemandem Leid zufügen und selbst keins erleiden müssen. Und wenn das im Leben nicht möglich ist, gibt es einen Ort, an dem es so sein wird. Religion gibt den Menschen Hoffnung. Wann immer es einem Menschen schlecht geht, kann er sich an seinen Gott wenden, sein Leid klagen und um Hilfe bitten.

Dabei ist so ziemlich jedem klar, dass Gott nicht spontan erscheinen und alles regeln wird. Das macht er anders. Gott holt keinen Flüchtling persönlich aus dem Meer. Gott wirft sich auch nicht vor einen Soldaten, um eine Kugel abzufangen. Gott kann einen toten Menschen nicht wieder lebendig machen und wenn jemand in der Wüste zu verhungern droht, wird Gott nicht hinter der nächsten Düne ein Imbiss errichten. So funktioniert ein Gott nicht.

Religion ist etwas, an dem sich die Menschen festhalten können. Sie können in ihrem Glauben aufgehen und Kraft sowie Zuversicht daraus ziehen. Sie ist auch der letzte Rettungsanker, der Menschen bleibt, wenn sie sonst alle Hoffnung verlieren. Selbst die meisten überzeugten Atheisten bitten Gott um Hilfe, wenn sie zum Beispiel nach einem Autounfall schwer verletzt sind und, im Wrack eingeklemmt, im Straßengraben viel Blut verlieren, während keine Rettung in Sicht ist.

Religion ist aber auch verbunden mit unermesslichen Qualen. Sie hat Abermillionen Menschen das Leben gekostet. Etliche Kriege sind im Namen des Glaubens geführt worden. Natürlich hat nicht jede Religion eine kriegsbehaftete Geschichte. Aber von den großen Weltreligionen kann sich kaum jemand freisprechen. Die islamischen Expansionskriege bis zum 8. Jahrhundert und die christlichen Kreuzzüge sind nur die größten Beispiele, die Expansionskriege nach der Gründung Israels kann man hierbei aber durchaus auch berücksichtigen.

Lediglich der Buddhismus kann als Gegenbeispiel genannt werden. Im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung, dass Buddhisten die friedlichsten Menschen der Welt sind und es keine friedlichere Religion als den Buddhismus geben kann, klebt aber auch an den Händen des Buddhismus menschliches Blut. Es gibt durchaus eine gewalttätige Vergangenheit im Buddhismus, allerdings gab es keine religiösen Angriffskriege, welche in Qualität und Quantität an die zuvor genannten Beispiele heranreichen könnten. Das meiste Blut floss in Befreiungs- und Verteidigungskämpfen. Auch wer Liebe und Frieden predigt lässt sich letztlich nicht gerne abschlachten.

Ein Problem aller Religionen ist, dass starker Glauben zu Fanatismus führen kann. Das geschieht umso stärker, je mehr Macht von den Kirchen, der weltlichen Institutionalisierung des Glaubens, ausgeht und wie schlecht es den Menschen tatsächlich geht. Wenn Menschen leiden und systematisch unterdrückt werden, haben sie nur noch ihren Glauben. Dieser kann sich so sehr ins Extreme verstärken, das eben Fanatiker dabei herauskommen. Wenn diese Menschen weder Nahrung noch medizinische Versorgung bekommen, sondern stattdessen militärisches Gerät, muss man sich nicht wundern, wenn sie im Namen ihrer Religion Dinge tun, die komplett entgegen den eigentlichen Glaubensgrundsätzen stehen.

In der Geschichte der Religion gab es überall viel Unterdrückung und Gewalt. Es liegt schlichtweg in der Natur der Menschen, eine Machtposition auszubauen, wenn sie eine bekommen. Gewalt geht von Menschen aus, nicht von Göttern.

Da die Religion so tief in den weltlichen Kulturen verankert ist, ist es nicht verwunderlich, dass sie auch in symbolischer Form in unseren Träumen präsent ist. Selbst wer sich von einer Religion oder einem Glauben lossagt, kann nicht ganz davon frei sein, irgendetwas zu glauben. Es muss ja kein sozusagen definierter Glauben sein, aber „an etwas“ glaubt doch jeder.

Religiöse Symbole sind stets mit einer Grundbedeutung verknüpft. Diese selbst ist aber frei auslegbar. Eingangs wurde geschrieben, ein Kreuz kann als das positivste heilige Symbol gedeutet werden, aber auch als sehr negatives Zeichen für Unmenschlichkeit. Es bleibt aber stets verbunden mit Jesus und der Kirche. Was der Traum nun im Detail bedeutet, kann nur aus der eigenen Perspektive heraus interpretiert werden, denn kein Traumsymbol hat eine absolute Bedeutung. Auf religiöse Traumsymbole trifft diese Aussage besonders stark zu.

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