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Dass in Träumen häufig ein gewisses Chaos auftritt, ist vollkommen normal. Innerhalb der Traumdeutung nimmt Chaos eine spezielle Bedeutung ein, wenn es als Traumsymbol im Mittelpunkt steht. Dieses Chaos kann sich in vielen Formen zeigen, sei es eine unordentliche Wohnung, ein chaotischer Park oder einfach nur eine Szene, in der totales Chaos dominiert.
In Kürze zu: Archetyp Chaos |
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Wenn das Chaos das zentrale Element eines Traums ist, spiegelt es eine Unordnung wider, die im wörtlichen Sinne selten mit einem physischen Chaos in der Wachwelt korreliert. Chaos steht für das Fehlen von Ordnung und Träume sind der Spiegel der Seele oder des Unterbewusstseins. Fast logisch ergibt sich daraus, dass Chaosträume darauf hinweisen, dass im Unterbewusstsein des Träumenden eine Unordnung vorherrscht, die momentan nicht geordnet werden kann.
Chaos ist ein uraltes menschliches Phänomen. Überall auf der Welt existiert Chaos, in jeder Religion, jedem Kulturkreis, jedem Land, und das seit Anbeginn der Zeiten. Es ist unabhängig vom Glauben, den Erfahrungen und dem Geschlecht des Einzelnen, sodass Chaos den archetypischen Traumsymbolen zugeordnet wird.
Die Bedeutung von Chaos in Träumen
Chaos symbolisiert im Traum stets einen Zustand der Unordnung oder Verwirrung. Anders ausgedrückt: Chaos im Traum steht für Chaos. Dieses Chaos kann entweder innerpsychischer oder äußerer Natur sein. Lebt man in einer chaotischen Umgebung, ist es nicht überraschend, wenn man auch davon träumt. Der Traum dient dann als einfacher Hinweis darauf, dass es an der Zeit ist, wieder Ordnung zu schaffen.
In allen anderen Fällen ist das Chaos in Träumen von mentaler Natur. Chaotische Traumbilder offenbaren meist die unbewusste Überforderung mit einer Situation. Dies kann ein alltägliches Problem sein, wie etwa eine komplizierte Beziehung zu einer anderen Person. Es könnte jedoch auch auf einen schwerwiegenden inneren Konflikt hinweisen, oder auf ein Ereignis oder Gefühl, das man erlebt hat, aber nicht einordnen kann. Auch mentale Überforderung zeigt sich häufig in sehr chaotischen Träumen.
Ursachen von Chaosträumen
Der Ursprung von Chaosträumen liegt stets in einem Verwirrungszustand der Wachwelt. Dies deutet auf einen Ausdruck von Orientierungslosigkeit oder Verunsicherung hin. Oft kreisen viele direkt ambivalente Gedanken im Kopf des Träumenden umher, und er ist unsicher, was er von einer Situation halten soll.
Häufig bezieht sich dies auf die eigene Gefühlswelt, etwa während einer Beziehungskrise oder bei neu aufkommender Liebe. Im Gegensatz dazu kann der Ursprung auch in Angstzuständen liegen, zum Beispiel bei der Furcht vor einer bestimmten Situation wie drohender Arbeitslosigkeit oder der wichtigen Fertigstellung eines entscheidenden Projekts.
Manchmal sind Träume von Chaos aber auch kompensatorische Träume. Dies ist oft der Fall, wenn im Leben des Träumenden Stillstand herrscht. Möglicherweise droht eine Art von Erstarrung, es geht nichts voran, und der erwähnte Stillstand oder die Stagnation könnten sich in mentale Resignation verwandeln. Die festgefahrene Situation im Leben des Träumenden wird durch geträumte chaotische Szenen ausgeglichen.
Überforderung stellt eine weitere häufige Ursache von Chaosträumen dar. Das Leben des Träumenden ist sehr unruhig, er hat viel zu tun, große Projekte zu bewältigen oder viele Aufgaben zu erfüllen. Der Träumende steht bildlich gesprochen wie der „Ochs vorm Berg“ und versucht, alles zu koordinieren. Er ist jedoch überfordert und setzt sich selbst unter Druck, was das Chaos in seinen Träumen fortsetzt. Die Botschaft lautet in diesem Fall, dass der Träumende sich etwas Ruhe gönnen und entspannen sollte, um nicht unter der selbst auferlegten Last zu zerbrechen.
Träume von Chaos deuten
Um Träume von Chaos richtig zu deuten, ist es oft nicht ausreichend, den Chaostraum isoliert zu betrachten. Die nachfolgenden Träume, sei es noch in derselben Nacht oder in den darauf folgenden Nächten, liefern häufig wertvolle Hinweise auf die tatsächliche Bedeutung. Besonders erfreulich sind chaotische Träume, wenn ihnen Träume mit Symbolen der Ordnung folgen. Was sind Traumsymbole der Ordnung?
Im Wesentlichen handelt es sich bei allen Traumsymbolen um Ordnungssymbole, die mit einer klaren Struktur und Ordnung verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise Zahlen und Muster, aber auch Symbole, die nicht ganz so direkt für Ordnung stehen, wie der Chef oder andere Autoritätspersonen, die dem Träumenden eine bestimmte Struktur vorgeben.
Das Positive an einer solchen Traumabfolge ist die Botschaft, dass Ordnung in das Chaos kommt. Man spricht hierbei von einem kreativen Chaos, in dem viele Dinge miteinander verknüpft werden. Was zunächst verwirrend erscheinen mag, ist tatsächlich die Vorbereitung auf eine neue Ordnung. Diese Ordnung ist etwas, das geschaffen wird, ähnlich einem Vorboten eines Neuanfangs.
Träume mit chaotischer Struktur, also chaotisch wirkenden Bildern oder Handlungsfolgen, stehen häufig für Verwirrung und Ängste. Möglicherweise steht ein großer Umbruch im Leben des Träumenden bevor. Die zahlreichen aufeinander folgenden Szenen zeigen viele Einflüsse, die auf den Träumenden einwirken, und es gibt momentan keine klare Linie, an der er sich orientieren kann.
Traumszenen, die eher ein physisches Chaos zeigen, wie das bereits erwähnte unordentliche Zimmer, sind dagegen eher „harmlos“. Ein Zimmer lässt sich relativ schnell aufräumen. Vielleicht denkt der Träumende immer wieder über eine Situation nach. Im Traum zeigt sich, dass er die Lösung des Problems im Prinzip bereits kennt. Er weiß, wie die Situation zu lösen ist, er muss sich dafür lediglich eine Struktur schaffen und aufräumen. Das bedeutet, dass er sich mit den Teilproblemen auseinandersetzen und sie einzeln einordnen muss, um wieder mit sich bzw. der Situation ins Reine zu kommen.
Psychologisches / Gesellschaftliches
Chaos zieht die Menschen seit jeher in seinen Bann. Bereits in den frühesten Überlieferungen von Religion, Glauben oder Mythologie taucht das Chaos auf. Das Chaos war stets gefürchtet, man denke nur an Ausdrücke wie „die Welt ins ewige Chaos stürzen“. Es war immer ein Zustand, der Menschen in Angst versetzte, da es im Chaos keine Orientierung gibt und man ihm hilflos gegenübersteht.
In der heutigen Zeit hat das Chaos viel von seinem Schrecken verloren und hat in einer rationaleren Welt eine eigene wissenschaftliche Disziplin hervorgebracht. Chaosforscher widmen sich der Untersuchung der Natur des Chaos und der Frage, ob es Regelmäßigkeiten oder eine Formel gibt, die das Chaos berechenbar machen könnte.
Die Ergebnisse dieser Forschungen könnten die Urknalltheorie als Ursprung des Universums bestätigen oder widerlegen. Sie könnten auch dazu führen, dass wir unser Verständnis von Raum und Zeit neu überdenken müssen und vielleicht tatsächlich in der Lage sein werden, die Zukunft vorherzusagen.
Abseits der komplexen Forschung zur Chaostheorie ist Chaos in unserer Alltagssprache ein Synonym für Unordnung und das Fehlen von Struktur. Erleben wir widersprüchliche Emotionen, sprechen wir von einem Gefühlschaos, ein unordentlicher Mensch gilt als Chaot und so weiter. Daher überrascht es nicht, dass Chaos auch im Traum für etwas steht, das wir momentan nicht korrekt ordnen können.