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Archetyp Chaos

Traum Chaos deuten
Auch im Traum herrscht manchmal das blanke Chaos

Dass in Träumen meist ein gewisses Chaos herrscht, ist durchaus normal. In der Traumdeutung hat Chaos eine ganz eigene Bedeutung, wenn es als Traumsymbol im Vordergrund steht. Dieses Chaos kann vielerlei Erscheinungsformen haben, sei es eine unordentliche Wohnung, ein chaotischer Park oder einfach nur eine Szene, in der totales Chaos herrscht.

In Kürze zu: Archetyp Chaos
  • Chaos in Träumen repräsentiert meist Unordnung oder Verwirrung in der mentalen Welt des Träumenden, die sich durch verschiedenste Szenarien manifestieren kann.
  • Die Ursachen von Chaosträumen können vielfältig sein: emotionale Verwirrung, Ängste, Überforderung oder auch Stillstand im Leben des Träumenden. Sie könnten auch kompensatorische Träume darstellen, die einen inneren Ausgleich zu realen Situationen liefern.
  • Die korrekte Deutung von Chaosträumen benötigt häufig die Kontextualisierung mit Folgeträumen. Wenn Träume von Ordnung auf Chaosträume folgen, kann dies eine bevorstehende neue Ordnung oder einen Neuanfang symbolisieren. Physisches Chaos in Träumen hingegen weist oft auf lösbare Probleme hin, für deren Bewältigung Struktur und Organisation benötigt werden.

Ist das Chaos das prägende Element eines Traums, zeigt sich darin eine Unordnung im wörtlichen Sinne, welche sich nur in wenigen Fällen auf ein physisches Chaos in der Wachwelt bezieht. Chaos ist das Fehlen von Ordnung und Träume sind der Spiegel der Seele bzw. des Unterbewusstseins. Daraus folgt fast schon logisch, dass Chaosträume bedeuten, dass im Unterbewusstsein des Träumenden eine Unordnung herrscht, welche er momentan nicht sortiert bekommt.

Chaos ist etwas Urmenschliches. Überall auf der Welt gibt es Chaos, in jeder Religion, jedem Kulturkreis, jedem Land, und das seit Urzeiten. Es ist unabhängig von Glauben, Erfahrungen und Geschlecht des Menschen, sodass Chaos den archetypischen Traumsymbolen zugerechnet wird.

Die Bedeutung von Chaos in Träumen

Chaos steht im Traum immer für einen Zustand der Unordnung oder der Verwirrung. Oder anders gesagt: Im Traum steht Chaos für Chaos. Dieses Chaos kann sich auf ein innerpsychisches oder äußeres Chaos beziehen. Lebt man selbst in einer chaotischen Umgebung, ist es kein Wunder, wenn man auch von dieser träumt. Der Traum ist dann schlichtweg ein Hinweis darauf, dass man wieder mal aufräumen sollte.

In allen anderen Fällen ist die Bedeutung von Chaos in Träumen mentaler Natur. In wirren Traumbildern zeigt sich für gewöhnlich die unbewusste Überforderung mit einer Situation. Hierbei kann es sich um ein alltägliches Problem handeln wie eine problematische Beziehung zu einer anderen Person. Es kann aber auch auf einen schweren inneren Konflikt hindeuten, auf ein Ereignis oder ein Gefühl, welches man erlebt, es aber überhaupt nicht einordnen kann. Auch mentale Überforderung zeigt sich oft in sehr chaotischen Träumen.

Ursachen von Chaosträumen

Der Ursprung von Chaosträumen ist stets ein Verwirrungszustand in der Wachwelt. Wie bereits erwähnt, handelt es sich um einen Ausdruck von Orientierungslosigkeit oder auch Verunsicherung. Viele oft direkt ambivalente Gedanken kreisen im Kopf des Träumenden um etwas, er weiß nicht, was er von einer Situation halten soll.

Das bezieht sich sehr oft auf die eigene Gefühlswelt, beispielsweise während einer Beziehungskrise oder einem Gefühl frisch aufflammender Liebe. Konträr dazu kann der Ursprung auch in Angstzuständen liegen, nämlich dann, wenn der Träumende Angst vor einer bestimmten Situation hat, wie zum Beispiel drohende Arbeitslosigkeit oder die wichtige Fertigstellung eines wegweisenden Projektes.

Manchmal sind Träume von Chaos aber auch kompensatorische Träume. Das ist meist der Fall, wenn sich im Leben des Träumenden Stillstand einstellt. Vielleicht droht eine Form von Erstarrung, nichts geht voran, es droht der erwähnte Stillstand bzw. Stagnation, die sich in mentale Resignation verwandeln könnte. Die Festgefahrenheit im Leben des Träumenden wird durch geträumte Szenen des Chaos kompensiert und in gewisser Weise ausgeglichen.

Überforderung ist eine weitere häufige Ursache von Chaosträumen. Das Leben des Träumenden ist sehr chaotisch, es gibt viel zu tun, große Projekte zu stemmen oder schlichtweg viele Aufgaben zu erfüllen. Der Träumende steht metaphorisch gesprochen wie der „Ochs vorm Berg“ und versucht, alles miteinander zu koordinieren. Er ist jedoch damit überfordert und setzt sich zu sehr unter Druck, wodurch sich das Chaos in seinen Träumen fortsetzt. Die Botschaft lautet in diesem Fall, dass sich der Träumende etwas Ruhe gönnen und sich entspannen sollte, damit er nicht unter der selbst auferlegten Last erdrückt wird.

Träume von Chaos deuten

Um Träume von Chaos richtig zu deuten reicht es selten aus, den Chaostraum isoliert zu interpretieren. Die Folgeträume, entweder noch in derselben Nacht oder in den nächsten Nächten, geben oft wichtige Hinweise auf die tatsächliche Bedeutung. Besonders positiv sind chaotische Träume, wenn ihnen Träume mit Symbolen der Ordnung folgen. Was sind Traumsymbole der Ordnung?

Im Grunde sind alle Traumsymbole Ordnungssymbole, die mit einer klaren Struktur und natürlich Ordnung zu tun haben. Darunter fallen beispielsweise Zahlen und Muster, aber auch Symbole, welche nicht ganz so direkt für Ordnung stehen, wie der Chef oder andere Autoritätspersonen, die dem Träumenden eine bestimmte Struktur vorgeben.

Das Positive an einer solchen Traumfolge ist die Botschaft, dass Ordnung in das Chaos kommt. Man spricht hier von einem kreativen Chaos, in dem sich viele Dinge miteinander verbinden. Was zunächst so verwirrend wirkt ist tatsächlich die Vorbereitung auf eine neue Ordnung. Diese Ordnung ist etwas, was geschaffen wird, so etwas wie der Vorbote eines Neuanfangs.

Träume mit chaotischer Struktur, also chaotisch wirkenden Bild- oder Handlungsfolgen stehen meist für Verwirrung und Ängste. Möglicherweise droht ein großer Umbruch im Leben des Träumenden. Die vielen aufeinander folgenden Szenen zeigen vielerlei Einflüsse, die auf den Träumenden einwirken, es gibt in seinem Leben derzeit keine klare Linie, an der er sich orientieren kann.

Traumszenen die eher ein physisches Chaos zeigen, wie das erwähnte unordentliche Zimmer, sind dagegen eher „harmlos“. Ein Zimmer lässt sich einigermaßen schnell aufräumen. Vielleicht denkt der Träumende immer wieder über eine Situation nach. Im Traum zeigt sich, dass er die Lösung des Problems prinzipiell schon kennt. Er weiß, wie die Situation zu lösen ist, er muss sich dafür einfach nur noch eine Struktur schaffen und aufräumen. Das bedeutet, dass er sich mit den Teilproblemen auseinandersetzen und sie einzeln einordnen muss, um wieder mit sich bzw. der Situation ins Reine zu kommen.

Psychologisches / Gesellschaftliches

Chaos fasziniert die Menschen seit Urzeiten. Bereits in den ersten Überlieferungen von Religion, Glauben oder Mythologie wird das Chaos erwähnt. Das Chaos wurde stets gefürchtet, man denke an Formulierungen wie „die Welt ins ewige Chaos stürzen“. Es war immer etwas, was Menschen Angst machte, da man im Chaos keine Orientierung hat, man ist ihm schlichtweg ausgeliefert.

Heute hat das Chaos viel von seinem Schrecken eingebüßt und hat in einer rationaler gewordenen Welt eine eigene wissenschaftliche Disziplin hervorgebracht. Chaosforscher möchten die Natur des Chaos erforschen und wissen, ob es Regelmäßigkeiten oder eine Formel gibt, mit der sich Chaos berechnen lässt.

Die Erkenntnisse dieser Forscher könnten die Theorie des Urknalls als Ausgangspunkt für die Entstehung des Universums bestätigen oder widerlegen. Sie könnten auch dazu führen, dass wir unser Verständnis von Raum und Zeit verändern müssen und es vielleicht wirklich möglich sein wird, die Zukunft vorauszusagen.

Abgesehen von der hoch komplexen Forschung an der Chaostheorie ist Chaos in unserer Alltagssprache ein Synonym für Durcheinander und das Fehlen von Ordnung. Empfinden wir gegensätzliche Gefühle, sprechen wir von Gefühlschaos, ein unordentlicher Mensch ist ein Chaot und so weiter. So ist es wenig verwunderlich, dass Chaos auch im Traum für etwas steht, das wir derzeit nicht richtig ordnen können.

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