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Traumsymbol Fuß / Füße

Füße werden sowohl als Körperteile als auch als Traumsymbole viel zu oft unterschätzt.

In Kürze zu: Traumsymbol Fuß / Füße
  • Füße in Träumen können verschiedene Bedeutungen haben, von Erdung und Lebensweg bis hin zu Erotik, wobei der Kontext und die Erscheinungsform der Füße im Traum entscheidend sind.
  • In unterschiedlichen Kulturen und gesellschaftlichen Kontexten haben Füße vielfältige symbolische Bedeutungen, von Respekt und Gastfreundschaft bis hin zu Verachtung.
  • Trotz ihrer biologischen Komplexität und wichtigen Funktion für den aufrechten Gang sind Füße oft unbeliebte Körperteile, die in verschiedenen Praktiken und Ritualen jedoch eine tiefe Bedeutung haben.
Traumdeutung Füße
Träume von Füßen sind häufig erotische Träume

Unsere Füße tragen uns durchs Leben, sie sorgen dafür, dass wir von A nach B gehen können und sind die Körperteile, mit denen wir den Kontakt zum Boden herstellen. Füße spielen auch in der Traumdeutung eine wichtige Rolle, denn je nachdem wie die Füße im Traum erscheinen kann die Bedeutung immer eine andere sein.

Träume von Füßen stehen meist in Verbindung mit Erdung, der inneren Einstellung, dem derzeitigen Lebensweg und der eigenen Bodenständigkeit. Fußträume können aber auch erotische Träume sein und zwar nicht nur, weil Füße oft auch sexualisiert werden, immerhin ist der Fußfetisch der wohl weltweit häufigste sexuelle Fetisch. Schon Sigmund Freud, Begründer der modernen Psychoanalyse, interpretierte Füße als sexuelle Traumsymbole und begründete seine Deutung damit, dass man sie in der Regel in Schuhe steckt, welche er aufgrund ihrer Öffnung als Symbol für die weibliche Vagina sah.

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Auch viele Sprüche und Sprichwörter handeln von Füßen. Lässt es sich jemand sehr gut gehen, lebt er zum Beispiel auf großem Fuß. Wird ein als ungerecht empfundenes Gerichtsurteil gefällt, hört man oft den Ausspruch, dass „das Recht mit Füßen getreten“ wurde. Schleimt sich jemand bei einer anderen Person ein, küsst er ihm die Füße und so weiter. Diese und weitere Aussagen von bzw. über Füße spiegeln sich auch in der Traumdeutung wieder.

Träume von Füßen deuten

Um Fußträume richtig zu deuten, muss zunächst unterschieden werden, ob es sich um einen erotischen Traum handelt oder nicht. Das ist zumeist der Fall, wenn tatsächliche erotische Handlungen mit Bezug zu den eigenen oder fremden Füßen durchgeführt werden. Hier ist auch die Einstellung zu Füßen in der Wachwelt wichtig. Wer Füße auch in der realen Welt erotisch findet, träumt meist auch entsprechend davon. Erotische Träume zeichnen sich auch dadurch aus, dass die Füße recht selten bewegt werden.

Gehende oder laufende Füße stehen für Träume, die von persönlicher Entwicklung und dem eigenen Lebensweg handeln. Hier ist die Erscheinungsform des Fußes bzw. der Füße im Traum von enormer Bedeutung. Wenn man von Füßen träumt, sind diese meist nackt und nicht von Schuhen oder Socken verhüllt, welche in der Traumdeutung auch eigenständige Traumsymbole sind.

Nackte Füße sind stets ein Zeichen für unsere empfindliche und verletzliche Seite. Barfuß auf einen spitzen Gegenstand zu treten verursacht starke Schmerzen, genauso wie wenn einem jemand auf den nackten Fuß tritt. Sieht man seine eigenen Füße im Traum, ist dies daher oft ein Zeichen für Verletzbarkeit oder Verzweiflung. Die Füße einer anderen Person zu sehen ist allerdings ein positives Zeichen, denn hier sieht man dessen Verwundbarkeit. In der modernen Traumdeutung lautet die Botschaft eines solchen Traumes, dass man in der Wachwelt Erfolg haben wird und sich gegen einen Konkurrenten wird durchsetzen können.

Läuft man im Traum selbst barfuß, handelt es sich dabei zumeist um einen leichten Warntraum. Träume vom barfuß gehen zeigen dem Träumenden, dass er den Kontakt zu seiner Natur nicht verlieren und auf dem Boden der Tatsachen bleiben soll. Trägt der Träumende dabei zerrissene Kleidung, erzählt der Traum von Hoffnungslosigkeit, vor allem, wenn es auch im Traum Nacht ist.

Füße zu waschen ist stets ein positives Zeichen. Wer im Traum die eigenen Füße wäscht ist auch in der Wachwelt ein reinlicher Mensch. Sollte das nicht zutreffen, wäre es wohl an der Zeit, dass der Träumende etwas mehr Wert auf Sauberkeit legt. Oftmals kündigen solche Träume auch positive Ereignisse in naher Zukunft an. Ähnlich ist es, wenn man sieht, wie sich jemand anderes die Füße wäscht. Bekommt man die Füße gewaschen oder jemand widmet sich in anderer positiver Weise den Füßen des Träumenden, offenbart sich darin eine Sehnsucht nach Mitgefühl seitens des Träumenden an.

Auch die konkrete Erscheinung der Füße hat eine besondere Bedeutung. Hat man im Traum einen sehr großen Fuß, ist das ein Zeichen dafür, dass man in der Wachwelt tatsächlich auf (zu) großem Fuß lebt und seine Ausgaben ein wenig zurückschrauben sollte. Schmutzige Füße sind ein Zeichen für Krankheit oder Feindschaft. Geschwollene Füße bedeuten meist eine Kehrtwende in einem persönlich wichtigen Bereich.

Fußträume in anderen Kulturen

Im arabischen Raum deutet man Träume von Füßen ähnlich wie im westlich-christlichen Kulturkreis. Verletzte oder kranke Füße kündigen Krankheit oder Unheil an. Seine Füße gewaschen bzw. gepflegt zu bekommen ist ein Zeichen für Respekt und Erfolg. Hat man im Traum mehr Füße als nötig, deutet das ebenfalls auf Erfolg hin.

Auch im persischen Raum sind Füße wichtige Traumsymbole. Verletzte Füße sind hier ebenfalls ein Traumsymbol, welches vor Übermut warnt. Besonders kleine Füße stehen für Zufriedenheit.

In China stehen nackte Füße im Traum für beruflichen Erfolg. Wer einen Fuß oder sogar beide Füße im Traum verliert, wird ein Problem mit Freunden oder wichtigen Arbeitskollegen bekommen. Träumt man von gefesselten Füßen, sollte man wortwörtlich die Füße still halten, denn sonst drohen Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen. Kurios: In China sind Träume von Hühnerfüßen recht weit verbreitet. Träume von Hühnerfüßen werden als gutes Omen gedeutet. Dem Träumenden steht großes Glück bevor, vor allem, wenn er die Hühnerfüße isst.

Psychologisches / Gesellschaftliches

Unsere Füße sind unglaublich komplexe Körperteile. Der menschliche Fuß besteht aus 26 Knochen und zwei Sesambeinen. Das menschliche Skelett besteht je nach Ausprägung aus 206 bis 215 Knochen. Zählt man beide Füße zusammen, besteht unser Skelett also zu etwa 25 Prozent nur aus Fußknochen. Damit nicht genug: Neben den Knochen bestehen unsere Füße jeweils noch aus ca. 60 Muskeln, über 100 Bändern und mehr als 200 Sehnen.

Trotz ihrer Komplexität, die uns Menschen überhaupt erst den aufrechten Gang ermöglicht, gehören Füße zu den oft eher unbeliebten Körperteilen. Man will sie eigentlich selten in der Nähe haben und das nicht nur, wenn es sich um Stinkefüße handelt. Im arabischen Raum hat die Fußsohle eine ganz besondere Bedeutung. Die Fußsohle berührt den Boden, sie ist unrein bzw. dreckig. Jemandem die Fußsohle zu zeigen ist daher eine böse Beleidigung, auch dann, wenn man es nicht absichtlich tut.

Die menschlichen Füße wurden schon immer eher als reine Werkzeuge angesehen, die nur ihre Funktion erfüllen sollen und weiter nichts. Ihr Kontakt zur Erde hat dazu beigetragen, dass man Füße nicht in seiner Nähe haben möchte, denn der Dreck auf modernen Straßen ist nichts im Vergleich zu dem, was in der Antike oder im Mittelalter auf dem Boden lag. Hier ging man auch barfuß aufs Feld, kümmerte sich ums Vieh oder lief über die Straßen, auf denen man im Mittelalter einfach seine Nachttöpfe entleerte.

Füße zu küssen war auch schon immer ein Zeichen von Demut oder Demütigung. Wer die (schmutzigen) Füße eines anderen küsste, unterwarf sich ihm. Der Fußkuss war bis in die Neuzeit eine übliche Geste, der sogar juristische Bedeutung zukam. Wer sich einem Herrscher unterwarf und ihm die Füße küsste, ging damit so etwas wie einen bindenden Vertrag ein.

Im Orient und der christlichen Welt ist die Fußwaschung ein positives Ritual. Jemandem die Füße zu waschen ist ein Ausdruck von Gastfreundschaft. In der katholischen Kirche ist die Fußwaschung ein bis heute praktiziertes Ritual. Es geht auf das letzte Abendmahl zurück, bei dem Jesus die Füße seiner Jünger wusch und sie mit seinen Kleidern trocknete. Auch heute noch wäscht der Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche an jedem Gründonnerstag die Füße von zwölf Gläubigen, stellvertretend für die 12 Jünger Jesu, Judas mitgerechnet.

Füße stehen aber auch stets für Naturverbundenheit bzw. Natürlichkeit. Das liegt einerseits daran, dass Füße über sehr viele sehr empfindliche Rezeptoren, die dem Tastsinn zugeordnet sind. Berührungen unter den Füßen spüren wir deswegen sehr genau. Laufen wir barfuß über ein Stück Boden, nehmen wir viel mehr Reize auf, als wenn wir die gleiche Strecke auf den Händen gehen würden. Wir berühren den Boden also auf eine sehr intensive Art und Weise und haben einen natürlichen Stand.

Asiatische Entspannungspraktiken wie Yoga werden auch immer barfuß ausgeführt, und zwar nicht nur wegen der uneingeschränkten Bewegungsfreiheit. Durch die nackten Füße soll die spirituelle Energie besser fließen können, man vereint sich in gewisser Hinsicht mit der Natur.

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