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Zeit gehört zu den Traumsymbolen, die immer vorhanden sind, die man jedoch nur selten bewusst wahrnimmt. In der Traumdeutung steht die Zeit für das Leben oder bestimmte Lebensabschnitte bzw. -phasen. Das Problem des Traumsymbols Zeit ist, dass Zeit kein greifbares Objekt ist. Zeit ist ein Metabegriff, ein von Menschen gemachtes Konstrukt zur Kategorisierung und Einordnung der Abfolge von Ereignissen.
In Kürze zu: Zeit in der Traumdeutung |
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Man kann Zeit nicht absolut messen oder auf sie zugreifen. Man kann sie auch nicht sehen oder verändern. Wir bemühen hier den klassischen Zeitbegriff im Sinne von Uhrzeit, Tageszeit, Jahreszeit etc. Damit uns Zeit im Traum auffallen kann, muss sie irgendwie mess- oder fühlbar sein. Ein klassisches Traumsymbol der Zeit ist die Uhr, die uns die Uhrzeit anzeigt, sodass wir im Traum sehen, wann eine Handlung durchgeführt wird und ob es Zeitsprünge gibt, die für die Traumdeutung wichtig sein können.
Um von Zeit im Traum sprechen zu können, ist es nicht nötig, von einem eindeutigen Zeitsymbol wie einer Uhr zu träumen. Zeit ist immer und überall, es gibt nahezu keinen Traum, der frei von Zeit ist. Ein einfaches Beispiel ist die Tageszeit. Spielt der Traum während des Tages oder in der Nacht? Ist es morgens, mittags oder abends? Gleiches gilt für die Jahreszeit. Es macht einen Unterschied, ob man von Frühling, Sommer, Herbst oder Winter träumt.
Träume von Zeit deuten
Wenn Zeit an sich nicht greifbar ist, wie soll man dann Träume von Zeit deuten? Die Antwort liegt nicht nur in der Traumzeit selbst, sondern gleichermaßen in der Traumhandlung. Zeit ist immer nur ein Aspekt von Träumen, wenn auch ein nicht unbedeutender. Sie bezieht sich auf Lebensphasen und wird umso wichtiger, je intensiver ein Traum ist.
Um die Bedeutung der Zeit im Traum zu verstehen, muss man die eigenen Träume ganz klassisch deuten. Anschließend bezieht man die Zeit mit in die Traumdeutung ein. Dabei setzt man die Traumhandlung in den Kontext der Zeit. Damit das gelingt, muss man die Bedeutung der einzelnen Zeitsymbole kennen.
Bedeutung von Traumsymbolen in Zeit-Träumen
Auch bei Traumsymbolen der Zeit gibt es keine absolute Bedeutung, die man wie eine Übersetzung oder einen Eintrag in einem Lexikon einfach anwenden kann. Zwar gibt es grundlegende Bedeutungen der einzelnen Symbole, doch muss man immer die persönlichen Assoziationen berücksichtigen.
Wer eine regelrechte Nachteule ist und die Dunkelheit liebt, wird Träume die in der Nacht spielen, sicherlich deutlich positiver beurteilen als jemand, der in der Dunkelheit Angst verspürt. Auch vergangene Ereignisse bei denen die Zeit eine Rolle gespielt hat beeinflussen die Bedeutung von Träumen. Ein Beispiel dafür kann der Tod eines liebgewonnenen Menschen sein. Der Zeitpunkt des Todes oder des Erhalts der Nachricht kann sich tief in die Seele einbrennen. Träume von dieser Uhrzeit haben demnach einen besonderen Bezug zu dem entsprechenden Ereignis.
Uhr
Die Uhr ist das wohl eindeutigste Traumsymbol der Zeit. Es soll den Träumenden darauf aufmerksam machen, dass die Zeit vergeht. Möglicherweise sollte er aufhören etwas aufzuschieben, denn es scheint höchste Zeit zu werden. Eine Uhr kann im Traum auch für die Erkenntnis von Zeit im Sinne von Alter stehen. In dieser Deutungsweise zeigt sie dem Träumenden, dass er sich mit dem Alter bzw. dem Älterwerden beschäftigt.
Manchmal ist die Uhr selbst auch gar nicht so wichtig. In vielen Träumen von Uhren stehen die Zeiger im Mittelpunkt, die entweder eine bestimmte Form haben oder auf bestimmte Zahlen zeigen. Die Kombination der Zahlen verrät dem Träumenden, was der Traum bedeutet. Die geträumte Uhr ist dann lediglich Träger der eigentlich wichtigen Symbole.
Handelt es sich bei der Uhr um einen Wecker, steht dieser für Gefahr. Der Träumende soll aufwachen, aber nicht im tatsächlichen Sinn, sondern in der Wachwelt auf mentale Art und Weise. Womöglich gibt er sich Träumereien hin und verschläft wichtige Entscheidungen. Klingelt der Wecker im Traum, handelt es sich in den allermeisten Fällen um einen eindeutigen Warntraum.
Uhrzeit
Wenn in Träumen die Uhrzeit im Vordergrund steht, liegt die Bedeutung meist in den Zahlen. Die Zahlen können vielerlei Bedeutung haben. Neben ihren genuinen Bedeutungen von Zahlen in der Traumdeutung können sie auch für Termine oder Daten in der Wachwelt stehen. Steht der Träumende in der Wachwelt unter einem gewissen Druck, ist es in seinen Träumen vielleicht häufig 11:55 Uhr, also sprichwörtlich fünf vor zwölf.
Verbindet man bestimmte Ereignisse mit den Zahlen der Uhrzeit, ist die Deutung nicht sonderlich schwierig. Zeigt die Uhr beispielsweise den Zeitpunkt der eigenen Hochzeit oder der Geburt eines Kindes des Träumenden, ist es wohl ein Traum der Erinnerung daran. Träume vom Zeitpunkt des Todes einer Person zeigen an, dass man sich weiterhin mit diesem beschäftigt. Die Uhrzeit kann man auch als Datum interpretieren. So kann die Uhrzeit 2:20 zum Beispiel auf den 20. Februar verweisen.
Die Uhrzeit wird auch gern als sogenannter Reality Check benutzt, wenn man luzides Träumen lernt. Blickt man im Traum bewusst auf die Uhr und sieht ständig eine andere Uhrzeit, ist man dem Zustand des Klarträumens ziemlich nahe.
Nacht
Spielt sich die Traumhandlung in der Nacht ab, steht die Dunkelheit im Vordergrund. Wer oft von dunklen Nächten träumt, sollte seine Seele beobachten. Träume sind schließlich ein Spiegel unserer Seele und wenn dieser Spiegel dunkel ist wie die Nacht, ist das ein Zeichen für drohende Depressionen oder den Ausbruch einer depressiven Phase.
Nachtträume können aber auch Zurückgezogenheit bedeuten. In der Nacht ist für gewöhnlich nicht viel los, es ist die Zeit der Ruhe. In dieser Deutungsweise steht der Traum für den Wunsch des Träumenden, sich entspannend zurückziehen zu können. Vielleicht ist er in der Wachwelt etwas gestresst und sollte sich hin und wieder eine Pause gönnen.
Morgen
Tageszeiten symbolisieren Lebensphasen bzw. Lebensabschnitte des Träumenden. Der Morgen steht für frühe Lebensphasen, möglicherweise erinnert sich der Träumende an Erlebnisse oder Gefühle aus seiner Kindheit. Er kann aber auch für Hoffnung und Aufbruch stehen. Der Morgen ist der Anfang eines neuen Tages und symbolisiert daher im Traum auch Tatendrang und die eigene innere Kraft.
Mittag
Träume die in der Mittagszeit spielen sind meist sehr positive Träume. Am Mittag sind wir wach und auf dem Höhepunkt unseres Handelns. Wir haben die erste Tageshälfte bereits hinter uns gebracht und noch viel Zeit für weitere Taten. Die Sonne steht mittags am höchsten und spendet am meisten Licht und Wärme.
Mittagsträume stehen für Klarheit und Bewusstsein sowie positive innere Energie. Ein Traum vom Mittag möchte dem Träumenden mitteilen, dass er voller Lebensenergie steckt und bereit ist, auch schwierige Aufgaben anzugehen. Eine weitere Bedeutung hängt mit der Mittagspause zusammen. Wer in der ersten Hälfte des Tages schon viel geschafft hat, darf sich ruhig auch eine kleine Pause gönnen und mal kurz abschalten bzw. die Seele baumeln lassen.
Abend
Der Tag endet am Abend. Träume vom Abend handeln folglich von dem Ende von etwas. Damit kann vieles gemeint sein. Die meisten Abendträume treten vor dem Abschluss einer Lebensphase auf, beispielsweise vor dem Ende der Schulzeit, der Ausbildung oder auch des Arbeitslebens. Gerade in letztgenanntem Fall symbolisiert der Abend im Traum den sogenannten Lebensabend des Träumenden, in den er in Kürze eintritt.
Als Übergang vom Tag zur Nacht steht der Abend als Traumsymbol häufig auch für das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung. Der hektische Tag verschwindet langsam und die Phase der Ruhe beginnt. Der Träumende sollte sich in der Wachwelt wahrscheinlich etwas mehr Zeit für sich selbst verschaffen.
Dämmerung
Die Dämmerung ist ein ganz besonderes Phänomen, die Abend und Nacht verbindet. Das Licht des Tages erlischt und der Himmel färbt langsam schwarz oder nimmt eine andere intensive Farbe an (Abendrot). Die Abenddämmerung ist ein Zeichen für das Ungewisse, sie ist nicht Tag und auch nicht Nacht. Dämmerungsträume weisen den Träumenden darauf hin, dass sich ein Ende ankündigt.
Das Aufkommen der Dunkelheit wird auch häufig mit der Ankündigung von Krankheit in Verbindung gebracht. Auch der Tod oder die Angst vorm Tod zeigen sich in Träumen oft in Form einer intensiven Abenddämmerung.