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Krankheiten begleiten uns unser ganzes Leben lang, ob wir wollen oder nicht. Mal sind wir selbst krank, mal sorgen wir uns um jemanden, der von einer schweren Krankheit befallen ist. Auch in unseren Träumen kommen Krankheiten durchaus häufig vor. Träume und Krankheiten korrelieren manchmal sogar direkt miteinander, man denke an den guten alten Fiebertraum.
In Kürze zu: Traumdeutung Krankheit |
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In Träumen von Krankheiten kann sich vieles zeigen. Manchmal ist es die Angst vor einer bestimmten Krankheit, die die Krankheitsträume auslöst, manchmal aber auch die Verarbeitung einer überstandenen Erkrankung oder die krankheitsbedingte Sorge um jemanden aus unserem Umfeld.
Obwohl allein schon diese möglichen Auslöser reichlich Spielraum für Interpretationen lassen, können Krankheiten im Traum auch komplett andere Bedeutungen haben. Häufig ist es nämlich so, dass die geträumte Krankheit nichts mit ihrem realen Äquivalent zu tun hat, sondern Ausdruck einer inneren Störung im Sinne einer mentalen Unausgeglichenheit ist. Es kommt dann darauf an, die Wesenheit der Erkrankung zu erkennen, um Rückschlüsse auf ihre wahre Bedeutung ziehen zu können.
Träume von Krankheiten deuten
Der erste Schritt ist sicherlich die Beantwortung der Frage, ob die geträumte Krankheit mit einem realen Krankheitsfall in Verbindung steht. In unseren Träumen verarbeiten wir schließlich unter anderem die Erlebnisse des vorangegangenen Tages, sodass es nicht verwunderlich ist, dass wir von einer Krankheit träumen, wenn wir selbst krank sind oder uns während des Tages anderweitig mit Krankheiten beschäftigt haben.
Gibt es einen solchen Kontext nicht, sind die geträumten Krankheiten in der Regel Symbole für innere Konflikte oder Ängste. Eine Krankheit zeigt immer an, dass etwas in unserem Körper nicht richtig funktioniert. Sind wir krank, arbeitet unser Immunsystem auf Hochtouren an der Heilung und der Abwehr der störenden Krankheitserreger. In Träumen geschieht im Grunde dasselbe, nur handelt es sich sozusagen um psychische Krankheitserreger.
Manche Krankheiten kann man selbst heilen bzw. heilen von selbst, beispielsweise Schnupfen oder leichter Kopfschmerz. Andere hingegen bedürfen medikamentöser oder chirurgischer Hilfsmittel. Das führt zu dem Schluss, dass Träume von schwereren Krankheiten häufig als eine Art Hilferuf gedeutet werden, da das Unterbewusstsein in Form des Krankheitstraumes darauf hinweist, dass es Hilfe benötigt.
Wenn man Träume von Krankheiten richtig deuten möchte, sollte man sich mit den Eigenschaften der Krankheiten vertraut machen. Bei der Deutung sollte man sich außerdem nicht zu sehr auf die jeweilige Krankheit versteifen, sondern auch nach Traumsymbolen der Heilung suchen, denn häufig enthalten Krankheitsträume auch Hinweise darauf, wie die seelische Schieflage korrigiert werden kann.
Traumsymbole und Deutung von Krankheiten im Traum
Obgleich es eine kaum überschaubare Anzahl verschiedenster Krankheiten gibt, gibt es einige, die in Träumen besonders häufig auftreten. Nachfolgend haben wir die am häufigsten geträumten Krankheiten und deren Bedeutungen zusammengestellt.
Asthma / Atemnot
Asthma zeichnet sich durch anfallweise auftretende Atemnot aus. Es handelt sich um eine Entzündung der Bronchialschleimhaut, die dazu führt, dass sich die Bronchien verengen und das Gefühl entsteht, man könne nicht mehr atmen. Das Traumsymbol Luft steht für Geistiges, Spirituelles und Leben. Wenn jemandem im Traum die Luft wegbleibt deutet dies demnach darauf hin, dass der Träumende in der Wachwelt das Gefühl hat, sich nicht frei entfalten zu können.
Sein Geist ringt wortwörtlich nach Luft, es gibt irgendetwas, das dem Träumenden die Luft abschnürt. Das Gefühl zu ersticken deutet darauf hin, dass der Träumer eine Last zu tragen hat, die ihm die Luft zum Atmen nimmt. Diese Last kann beispielsweise Stress oder Erfolgsdruck sein, aufgrund dessen sich der Träumer so unter Druck setzt, dass er kaum noch atmen kann.
Vielleicht überreagiert er auch in bestimmten Situationen, vergleichbar mit einer allergischen Reaktion, die letztendlich auch nur eine Überreaktion des Immunsystems ist. Der Träumende sollte versuchen, seine innere Mitte wiederzufinden und die Dinge gelassener sehen.
Träumt man häufig von Asthma oder Atemnot, handelt es sich wahrscheinlich um ein Symptom einer dauerhaften Belastung die tief im Inneren des Träumenden verankert ist. Häufig sind solche wiederkehrenden Träume von Atemnot Träume, die durch ein Gefühl der „Unterdrückung“ ausgelöst werden. Als Beispiel kann man überbehütende Eltern nennen, die ihre Kinder aufgrund übertriebener Ängste so sehr „beschützen“, dass sie sich in ihrer Entwicklung nicht frei entfalten können. Diese Erfahrung kann sich noch Jahrzehnte später in Form von Asthmaträumen zeigen.
Durchfall
In gewisser Weise steht Durchfall im Traum tatsächlich für geistigen Dünnpfiff. Es handelt sich dabei um eine Verdauungsstörung, was man in der Traumdeutung durchaus wörtlich nehmen kann. Der Träumende hat irgendetwas zu verdauen, eine Situation, ein Erlebnis oder Ähnliches. Das Problem ist nun, dass er dies – erneut wörtlich gesprochen – loslassen muss, was im Traum wunderbar funktioniert, in der Wachwelt hingegen nicht. Dort beschäftigt er sich weiter damit und blockiert sich dadurch selbst.
Im Traum ist Durchfall ein Symbol der Selbstreinigung. Es zeigt nicht unbedingt an, dass der Reinigungsprozess bereits in vollem Gange ist, sondern ist als Hinweis zu verstehen, damit zu beginnen, sich dem Problem zu stellen und bewusst nach einer Lösung zu suchen. Durchfallträume kommen sehr häufig in Kombination mit Angstgefühlen vor, beispielsweise vor wichtigen Prüfungen, vor denen einem gern mal auch im echten Leben flau im Magen wird. Der Träumende sollte versuchen, die Angst als Triebfeder zu nutzen und sie in positive Energie umzuwandeln, anstatt sich von ihr lähmen zu lassen.
Erkältung / Husten / Schnupfen
Träume von Erkältung deuten in der Regel auf unterdrückte Aggressionen hin. Selbst mit einem guten Immunsystem ist man nicht vor Erkältungen geschützt. Die Erkältung auslösenden Viren sind allgegenwärtig und verbreiten sich vor allem in größeren Menschenansammlungen sehr schnell. Ein wichtiges Symbol der Erkältung ist das der Unterkühlung. Verspürt der Träumende eine emotionale Kälte? Geht er zu seinen Mitmenschen oder Teilen der eigenen Persönlichkeit zu sehr auf Distanz?
Irgendwie ist das Unterbewusstsein verschnupft, ihm passt etwas nicht. Schnupfen als Teil einer Erkältung zeichnet sich durch eine verstopfte Nase aus. Vermutlich ist der Träumende mit einer Situation unzufrieden, unterdrückt jedoch die dadurch hervorgerufenen Aggressionen. Er hat sprichwörtlich die Nase voll.
Auch der Husten ist ein Symbol für nicht bewältigte Aggressionen. Nicht umsonst sagt man so oft, man wolle „jemanden einen husten“, wenn man sich über eine andere Person ärgert. Im Traum kann es sich entweder auf eine reale Person oder einen Teil der eigenen Persönlichkeit beziehen.
Fieber
Fieber ist eng verbunden mit Hitze und Feuer. Im Fiebertraum zeigt sich das innere Feuer, also die Leidenschaft. Diese Leidenschaft kann so stark werden, dass sie dem Träumenden mehr schadet als nützt. Er verzehrt sich vor Leidenschaft, Begeisterung oder Begierde und verliert allmählich die Kontrolle über seine Taten.
Fieberträume können auch ein Hinweis für den Träumenden sein, sein inneres Feuer nicht erlöschen zu lassen. Vielleicht fühlt er sich auch ausgebrannt und das Fieber zeigt die zerstörerische Seite des Feuers. In diesem Fall sollte der Träumende einen Gang runterschalten, damit er sich erholen und anschließend bewusster mit seinen geistigen Ressourcen umgehen kann.
Geschwür
Geschwüre sind oberflächliche Wunden, die mit einem tiefliegenden Substanzdefekt einhergehen. Im Gegensatz zu Wunden, die durch rein körperliche Verletzungen entstehen, bilden sich Geschwüre infolge von Entzündungen von Haut oder Schleimhäuten. Der Substanzverlust ist so groß, dass Geschwüre nicht ohne Narbenbildung geheilt werden können.
Im Traum steht ein Geschwür im Normalfall für eine extreme Verletzung seelischer Natur, die der Träumende verarbeiten muss. Die Art der Verletzung ist hier nicht besonders relevant, es kann sich um eine Aussage oder eine Handlung von jemandem handeln, die einen zutiefst verletzt hat. Gleichwohl kann diese Verletzung auch durch ein Ereignis wie den Tod eines geliebten Menschen entstehen. In beiden Fällen sind wir schließlich oftmals geneigt zu sagen, dass das Ereignis „eine tiefe Narbe hinterlassen wird“.
Träumt man von einem Geschwür, so zeigt sich darin die Notwendigkeit, diese Verletzung aufzuarbeiten und mit ihr abzuschließen. Es ist etwas psychische Substanz verloren gegangen, doch lässt sich die Wunde schließen – Narbe hin, Narbe her. Das Geschwür ist Ausdruck des Wunsches nach Heilung. Wer nicht direkt eruieren kann, was das Geschwür auslöst, findet in dessen direktem Traumumfeld Hinweise darauf.
Ein Geschwür im Mund kann zum Beispiel auf eine starke Angst vor einem Gespräch hindeuten. Alternativ bereut man möglicherweise etwas, was man jemandem mal gesagt und ihn dadurch sehr verletzt hat. Magengeschwüre weisen eher darauf hin, dass man ein rein emotionales Problem hat.
Hauterkrankung
Erkrankungen der Haut, beispielsweise Ausschlag oder Schuppenflechte, symbolisieren im Traum ein Abgrenzungsproblem. Die Haut trennt unser Inneres von der Außenwelt. Ist die Haut nicht gesund, liegt eine Erkrankung eben dieser Trenn- und Schutzschicht vor.
Die Analyse des Traumkontexts kann zur Antwort auf die Frage führen, in welcher Richtung man ein Abgrenzungsproblem hat. Grenzt sich der Träumende in der Wachwelt zu sehr von Anderen ab? Tritt er anderen Personen zu nah, weil er sich zu wenig abgrenzt?
Herzerkrankung
Das Herz steht immer in Verbindung mit unseren innersten Gefühlen, vor allem denen, die mit Liebe und Zuneigung sowie deren Gegenteilen zu tun haben. Sind wir freudig erregt oder frisch verliebt, schlägt unser Herz schneller, wir haben positives Herzklopfen. Wenn sich der Lebenspartner von einem trennt oder ein geliebter Mensch stirbt, bricht es hingegen entzwei.
Im Traum verhält es sich ähnlich. Ist unser Herz gesund, ist alles in bester Ordnung. Wir bemerken es eigentlich auch gar nicht, da das Herz im Traum meist nur auffällt, wenn es krank ist, es schwer und langsam schlägt, wenn es schmerzt oder wenn man im Traum einen Herzinfarkt erleidet.
Die Bedeutung solcher geträumter Herzleiden ist in den meisten Fällen das Vorliegen einer emotionalen Schieflage. Vielleicht vermisst der Träumende eine geliebte Person oder er fühlt sich allgemein ungeliebt. Möglicherweise hat er auch ein Problem damit, andere Menschen an sich heran- oder sich auf sie einzulassen.
Krebs
Krebs gehört zu den meistgefürchtetsten Krankheiten der Welt. Die Diagnose Krebs galt lange Zeit als Todesurteil. Heute ist Krebs in vielen Fällen heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Eine Krebserkrankung kann jederzeit auftreten und niemand ist dagegen immun. In Träumen von einer Krebserkrankung zeigt sich daher häufig schlichtweg die Angst vor dem Krebs oder Krankheiten im Allgemeinen.
Eine weitere Quelle von Krebsträumen ist ein unausgeglichenes Körpergefühl. Der Träumende ist mit seinem Körper unzufrieden, er kommt ihm wie ein Tumor vor, der unkontrolliert gewachsen ist. In diesem Fall sollte der Träumende an seinem Körper arbeiten, oder wenigstens an seiner Einstellung dazu. Auch innere Konflikte sind häufig Auslöser von Krebsträumen.
Der Träumende fühlt sich als ob ein Konflikt in ihm heranwächst, der sich nicht lösen lässt und einfach immer stärker wird. Er macht vielleicht eine charakterliche Veränderung durch, die er selbst noch nicht begreifen oder verstehen kann. Der Traum benutzt dafür das Bildnis des Krebses als eine Ansammlung von Zellen mit unkontrollierbarem Wachstum. Es ist die Aufgabe des Träumenden, den Konflikt auf die eine oder andere Weise zu lösen, damit dieser nicht wild weiter wuchert und ihn letzten Endes innerlich auffrisst.
Lähmung
Träume von Lähmung sind in nahezu allen Fällen Albträume. Der Träumende kann sich im Traum nicht oder nur sehr schwerlich bewegen und ist in seinem Körper gefangen. Ihren Ursprung haben Träume meist in dem Gefühl von irgendetwas aufgehalten zu werden. Alternativ handelt es sich um Angstträume, Träume von lähmender Angst.
Weitere Informationen liefert unser ausführlicher Artikel über Lähmung und Bewegungsunfähigkeit im Traum.
Verstopfung
Leidet man im Traum unter Verstopfung, so handelt es sich nur auf den ersten Blick um das genaue Gegenteil von Durchfallträumen. Bei Träumen von Durchfall hält der Träumende an etwas fest, was unbedingt raus soll. Verstopfungsträume werden grundlegend kaum anders gedeutet, denn auch hier hält der Träumende an etwas fest, was verdaut werden muss.
Die Verstopfung zeigt an, dass der Träumende krampfhaft an etwas festhält und sich weigert, es zu verdauen. Er ist wortwörtlich nicht in der Lage, sich richtig auszudrücken bzw. seinem Problem Ausdruck zu verleihen. Oftmals fußt das Problem auf einer tief verwurzelten inneren Angst oder dem Drang, seinen urtümlichsten Trieben nachzugehen, auch wenn man sie für falsch hält.
Neben Ängsten kann die Verstopfung auch für Wünsche stehen, die der Träumende nicht aufgeben möchte oder schlichtweg nicht kann. Etwas in seinem Unterbewusstsein zwingt ihn, daran festzuhalten, ungeachtet der dadurch verursachten Magenkrämpfe. Der Träumende sollte demnach überlegen, was genau diese Form geistiger Verstopfung auslöst.
Obwohl wir keine individuelle Traumdeutung anbieten, erreichen uns immer wieder Fragen, was es bedeutet, von Corona zu träumen. Gemeint ist nicht das Bier, sondern das Coronavirus. Nun, das Coronavirus ist kein eigenes Traumsymbol im herkömmlichen Sinn. Traumsymbole haben meist eine lange Geschichte und erscheinen nicht von einem Tag auf den anderen.
Das Coronavirus ist ein Spezialfall in der Traumdeutung. Man muss diese Träume im Traumkontext betrachten. Covid-19 ist kein archetypisches Traumsymbol. Das Virus wurde vor wenigen Wochen (Stand 2. April 2020) entdeckt und hat sich rasend schnell in der ganzen Welt verbreitet, tausende Menschen sind daran gestorben und auch in Deutschland herrscht Kontaktverbot. Es ist doch so, dass Covid-19 derzeit den Alltag so beeinflusst, wie kaum ein Ereignis in den letzten Jahrzehnten.
Das Virus ist nicht greifbar. Es ist unsichtbar, man kann es weder riechen, noch schmecken oder hören. Gefährliche Dinge, die ungreifbar sind, lösen starke Ängste aus. Darum haben so viele Menschen Hamsterkäufe getätigt. Das taten sie, damit sie wenigstens das Gefühl haben wollten, irgendetwas dagegen unternehmen zu können.
Zudem ist das Virus omnipräsent, Geschäfte schließen, die Menschen, die es können, begeben sich ins Homeoffice und auf den Straßen herrscht gespenstische Leere. In den Medien stößt man ebenfalls überall auf das Virus. Selbst wenn man von der Pandemie nichts mehr wissen möchte, weil die Berichterstattung langsam nervt, gibt es keinen Weg, dem zu entkommen.
In unseren Träumen verarbeiten wir oft die Ereignisse des Tages. Da über dem ganzen Tag ein rot leuchtendes, blinkendes „CORONA“ steht, ist es kein Wunder, davon zu träumen. Wir denken, dass es keine tiefere Bedeutung dafür gibt, es sind schlichtweg Verarbeitungsträume. Es ist durchaus möglich, dass das Virus selbst ein Symbol mit Bedeutung ist. Aber da im Traum ausgerechnet das Coronavirus erscheint, handelt es sich bei Träumen von Corona wahrscheinlich nur um eine Verarbeitung der aktuellen Lebenssituation.