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Wiederkehrende Träume | Wiederholungsträume

Es ist Nacht. Alles ist dunkel und lautlos. Ein Gefühl von innerer Bedrücktheit, Angst und Panik macht sich breit. Man läuft ziellos umher, wird von jemandem verfolgt, dessen Gesicht man nicht erkennt. Man läuft und läuft, doch der Verfolger lässt sich nicht abschütteln. Plötzlich wacht man schweißgebadet auf und realisiert, dass alles nur ein Traum war, ein Traum, der einen verfolgt wie die unbekannte Figur im Traumszenario.

In Kürze zu: Wiederkehrende Träume | Wiederholungsträume
  • Wiederkehrende Träume, auch Recurring Dreams, sind Träume, die immer wieder auftauchen, oft in ähnlicher oder abgewandelter Form. Sie können auf unbewältigte Situationen oder psychische Zustände hinweisen und beinhalten oft Lösungsansätze, die jedoch durch tiefgehende Analyse und Deutung entschlüsselt werden müssen.
  • Die Art und Inhalte wiederkehrender Träume können auf verschiedene Aspekte des Lebens des Träumers hinweisen, wie das Gefühl der Gefangenschaft, des Verfolgtwerdens, des Fallens, des Verlorenseins, und mehr. Diese Träume können Symbole für Themen wie Kontrollverlust, Ängste, Unzufriedenheit oder bestimmte Wünsche und Sehnsüchte sein.
  • Die Behandlung wiederkehrender Träume erfordert eine offene Einstellung zur Erforschung des Unterbewusstseins und eine Bereitschaft, die darin verborgenen Botschaften zu entschlüsseln. Hilfreich können dabei Methoden wie Meditation, das Führen eines Traumtagebuchs, das Deuten von Traumsymbolen oder die Unterstützung durch Verhaltenstherapie sein.

So oder so ähnlich können Träume aussehen, die sich immer und immer wieder in unserem nächtlichen Kopfkino abspielen. Fast jeder hatte sie schon einmal – Träume, die nicht einfach als abgeschlossenes Gebilde vorhanden sind, sondern ständig, wenn auch in abgewandelter Form, wiederkehren. Das ist das Phänomen der wiederkehrenden Träume.

Wiederkehrende Träume

Wiederkehrende Träume, auch Recurring Dreams, sind Träume, die in gleicher oder abgewandelter Weise immer wieder auftreten. In derartigen Träumen ist es so, dass ein und derselbe Trauminhalt wieder und wieder auftaucht. Dieser Trauminhalt kann auf immer wieder dieselbe Art und Weise ablaufen oder aber mit größeren oder kleineren Abweichungen.

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Recurring Dreams gehören zu den Traumarten, die relativ häufig vorkommen. Sie können sich über Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre hinwegziehen und müssen dabei nicht zwangsläufig jede Nacht auftreten. Behandelt man solche Träume mit wiederkehrenden Mustern nicht, kann es sein, dass sie den oder die Träumerin sein bzw. ihr ganzes Leben lang plagen.

Der Psychoanalytiker und Traumforscher C.G. Jung bezeichnete Wiederholungsträume als „bedeutende Träume“, da sie durch eine immer wiederkehrende psychische Situation des Träumers hervorgerufen werden. Aufgabe des Traums ist hier, die Aufarbeitung dieser besonderen Situation ins Bewusstsein zu rufen.

Laut Jung enthalten die meisten Wiederholungsträume sogar schon die entsprechenden Lösungsvorschläge. Nicht selten muss bei der Deutung allerdings tief in der Erinnerung gegraben werden, denn der Auslöser für das spezielle Problem und der wiederkehrenden Traummuster liegen meist weit zurück in der Vergangenheit. Erst nach dem Bewusstwerden dieses einschneidenden Erlebnisses hören diese Träume auf.

 

Wiederkehrende Träume deuten

Häufig haben wiederkehrende Träume alptraumhaften Charakter. Interessant ist, dass bei unterschiedlichen Menschen oft die gleichen Traumsymbole vorkommen. Ein häufiges Beispiel für Recurring Dreams sind Träume vom Gefangensein, beispielsweise in einem kleinen Raum oder einem großen Gebäude. Das Gefühl des Gefangenseins geht auch oft einher mit dem Gefühl von Hilflosigkeit oder des Verlorenseins. Dies kann darauf hindeuten, dass man sich in der Wachwelt einer bestimmten Situation nicht gewachsen fühlt oder man sich schlichtweg in seiner derzeitigen Lebenssituation oder Beziehung gefangen fühlt.

In dieser Traumdeutung reihen sich auch die meisten Träume ein, die davon handeln, dass man lebendig begraben wird, ertrinkt oder von großen Wellen überrollt wird. Der scheinbar unausweichliche Tod durch die Elemente steht hier symbolisch für die tief verankerte Hilflosigkeit bzw. Hoffnungslosigkeit des Träumers. Empfindet der Träumende Gefühle der Hoffnungslosigkeit, ist das meist auf ein zu geringes Selbstwertgefühl zurückzuführen. Dagegen kann man unternehmen. Hilfe bieten unsere Top 10 der Ratgeber für mehr Selbstvertrauen.

Nicht ganz so dramatisch sieht es mit der Deutung von wiederkehrenden Träumen in Form von Fallträumen aus. Sie symbolisieren zumeist einen Mangel an Kontrolle oder eine nicht genügend vorhandene  Basis im Leben. Es wird einem im wahrsten Sinne des Wortes „der Boden unter den Füßen weggezogen“.

Ein weiterer, häufig wiederkehrender Traum ist der der Verfolgung. Wenn man regelmäßig davon träumt, verfolgt zu werden, kann es sein, dass man im wirklichen Leben ebenso versucht vor etwas wegzulaufen, dem man sich eigentlich stellen sollte.

Wiederkehrende Träume müssen allerdings nicht immer negativer Natur sein. Besonders häufig vorkommende Recurring Dreams sind auch Träume vom Fliegen. Solche Träume können bedeuten, dass man sich momentan in einer sehr kreativen Phase des Lebens befindet.

Träume, bei denen das Gefühl aufkommt, verloren zu sein, bedeuten höchstwahrscheinlich, dass man im Leben Angst vor Veränderung hat.

Die häufigsten Recurring Dreams

Ursachen von wiederkehrenden Träumen

Wenn man häufig von ein und derselben Sache träumt, kann dies zunächst bedeuten, dass man einen starken Wunsch bzw. Sehnsucht nach etwas hat. Das kann zum Beispiel eine bestimmt Person sein oder vielleicht ein Ort oder die langersehnte Beförderung, die man sich wünscht.

Eine weitere Ursache für Wiederholungsträume kann eine bestimmte Situation sein, die man verdrängt, ob bewusst oder unbewusst, oder die man nicht versteht. Gründe für eine solche Verdrängung sind häufig traumatische Erlebnisse oder negative Erfahrungen, die der Träumende gemacht hat.

Die traumatischen Erlebnisse oder negativen Erfahrungen können weit in der Vergangenheit zurückliegen. Vielleicht hat man beispielsweise als Kind einmal eine traumatische Erfahrung gemacht, die sich nun in der Traumwelt widerspiegelt, da sie nie verarbeitet worden ist. Diese Negativerfahrungen können von Missbrauch bis hin zu banalen Situationen reichen, die man als Kind einfach viel dramatischer wahrgenommen hat.

Wenn man zum Beispiel häufig davon träumt in einem großen, unbekannten Gebäude völlig allein zu sein oder vielleicht den Weg nach Hause nicht mehr findet, kann dies auf ein Kindheitserlebnis rekurrieren, bei dem die Eltern vergessen haben das Kind vom Kindergarten, den Hort oder der Schule abzuholen. Posttraumatische Belastungsstörungen können also ursächlich für wiederkehrende Träume sein. Auch Angstpatienten oder Menschen mit Zwangstörungen haben häufig wiederkehrende Träume.

Wiederkehrende Träume enthalten immer eine Botschaft. Um diese zu verstehen, muss man die im Traum auftretenden Bilder und Symbole zunächst entschlüsseln und anschließend versuchen zu deuten.

Behandlung von wiederkehrenden Träumen

Um Wiederholungsträume richtig zu deuten, bedarf es zunächst einmal eines offenen Geistes. Genauer gesagt bedeutet dies, dass Träumer, die von ständig wiederkehrenden Träumen geplagt werden, dazu in der Lage sein müssen, ihr mentales und spirituelles Bewusstsein zu öffnen. Nur wenn man auch offen ist, in die Tiefen seines Unterbewusstseins zu erforschen, kann man seinen Recurring Dreams auf den Grund gehen.

Ist man hingegen ein verschlossener Mensch, der sich nicht wirklich mit seinem Bewusstsein und Unterbewusstsein auseinandersetzt, können wiederkehrende Träume aber auch Träume im Allgemeinen eher schlecht bis gar nicht gedeutet werden. Die Botschaft, die der Traum dem Träumer überliefern will, bleibt somit unzugänglich. Demnach werden sich diese Träume wohl stets wiederholen.

Um seinen Geist zu öffnen und letztendlich die Botschaft der wiederkehrenden Träume zu empfangen, gibt es einige Strategien und Methoden, die man vor dem Schlaf anwenden kann. Am leichtesten öffnet man sich, wenn man vor dem Zubettgehen etwas meditiert und sich, ähnlich bei bei den luziden Träumen, selbst die Anweisung gibt, die Traumbotschaft verstehen zu wollen.

Weitere hilfreiche Tipps zur Lösung von wiederkehrenden Träumen sind zum einen das Führen eines Traumtagebuches sowie jenes eines Deutungsbuches. In das Traumtagebuch notiert man direkt nach dem Aufwachen den Traum mit allen noch erinnerten Details, wie Farben, Zahlen, Personen und Orte. Das Deutungsbuch beinhaltet alle im Traum vorgekommenen Symbole.

Sobald man sich näher mit seinen wiederkehrenden Träumen beschäftigt hat und auf diese eingeht, wird man auch den Sinn dahinter verstehen. Erst wenn man die Trauminhalte vollends verstanden und für sich persönlich gedeutet hat, werden die wiederkehrenden Träume schon bald der Vergangenheit angehören.

Schafft man es allerdings nicht alleine seine Wiederholungsträume zu deuten, kann eine Verhaltenstherapie zur Lösung des Problems beitragen. So kann man beispielsweise gemeinsam mit dem Therapeuten dem Traum ein neues Ende verpassen und sich somit von den wiederkehrenden Mustern lösen.

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